Vanguard – Manifest (CD-Kritik)

Drei Jahre nach ihrem Album „Never Surrender“ meldeten sich Vanguard mit neuem Album zurück. „Manifest“ ist die konsequente Weiterführung von „Never Surrender“ und präsentiert 11 mal eingängigen, energiegeladenen Electro-/Futurepop, den man am ehesten wohl mit Bands wie Neuroticfish, Assemlage23 oder Apoptygma Berzerk verglechen kann. Als Vorbote gab es Ende Februar bereits die 3-Track Single „Save Me“, die andeutete wohin die Reise der beiden sympathischen Schweden gehen wird. „Manifest“ ist mit sicherheit das bisher eingängiste und technisch ausgereifteste Elektro- nikpop Album von Vanguard. (Quelle: Pressetext)

Mit „Higher Grounds“ wird das Album eröffnet. Der leicht düstere Synthiepop der Strophe wird durch die hymnischen anmutenden Harmonien des Refrains erlöst. Das Spiel der Gegensätze und deren Auflösung ist das Grundprinzip bei Vanguards Arrangements. So auch bei der Single „Save Me“, dessen Refrain gnadenlos eingängig ist —ein oft gehörtes, musikalisches Thema des Genres. Sehr geschickt durchbrechen Vanguard die allzu eingängige Linie durch den Einsatz der Robovoices als Break und die witzigen Klänge, die als Überleitung der Parts herangezogen worden. Wieder düsterer wird das Elektrogemisch mit „Grit“. So verspielt, wie das vorherige Stück wirkte, so ernst wirkt „Grit“. Dazu passt als Folgestück „Fight You“ bestens. Dramatische Backgroundchöre erklingen äußerst cool über der kühlen, technischen Eleganz des Sounds. Als Ballade schwebt „Indigo Dreams“ nur so dahin. Organische, atmosphärische Klänge verzaubern auf traumhafte Weise dieses Stück. Das Wechselspiel der Stimmungen ist auch wieder in „When I Doubt“ zu hören. Dunkle, raue Sounds kombiniert mit weichen und glockenartigen Klängen ergeben eine interessante Mischung in dem Mid-Tempostück. Der nächste Titel passt wieder prima in die Reihenfolge, denn „Riot“ nimmt die Stimmung des Vorgängers auf. Harte Beats folgen dem jubelnden musikalischen Thema des Refrains und verbinden wieder das Gegensätzliche. Der Refrain von „Only Lies“ rockt richtig durch. Der Rest wird beherrscht durch dunkle, kühle Klänge, die für eine unterschwellig aggressive Stimmung sorgen. „So Fake“ wird in den Strophen ein bisschen minimalistischer arrangiert, dafür wird der Refrain wieder fett. Die Beats sind hart und trocken, so wie in „Hate“, dessen Sound im Gegensatz zum Text und Titel optimistischer wirkt. Als Abschluss kommt die Ballade „Don’t Forsake Me“ mit den sanftesten Streichern, die ein menschliches Ohr je hörte.

Fazit: Das 4. Vanguard-Album führt ihr Konzept fort und wartet mit vielen oft gehörten musikalischen Themen auf, die sie gekonnt auf ihre Spur bringen. Man hört hier deutlich die Handschrift von Frontmann und Sänger Patrik Hansson, der kürzlich sein Debütalbum mit seinem Soloprojekt „Uncreated“ herausbrachte. Eins muss man Vanguard lassen, sie haben zum Teil sehr interessante Klänge auf Lager, die sie gekonnt als Überleitung oder zur Akzen- tuierung einsetzen. Die Abfolge der Lieder auf dem Album ist gut durchdacht. Die partytaug- lichen, eingängigen Melodien treffen sicherlich auf einen breiten Geschmack.

Tracklist:

01 Higher Ground
02 Save Me
03 Grit
04 Fight You
05 Indigo Dreams
06 When I Doubt
07 Riot
08 Only Lies
09 So Fake
10 Hate
11 Don’t Forsake Me

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VÖ: 08.03.2019
Genre: Electronic
Label: Minuswelt (Soulfood)

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