Snow White Blood – Sängerin Ulli Perhonen im Interview

Seit mittlerweile 3 Jahren erzählen die deutschen Symphonic Metaller von Snow White Blood Märchen – so wahr es hier steht! In einem außergewöhnlichen Konzept verbindet der Vierer um Sängerin Ulli Perhonen die imposante Klangvielfalt des Symphonic Metal mit der Märchenwelt (Gebrüder Grimm, Hans Christian Andersens oder auch 1001 Nacht) aus längst vergangenen Zeiten. Mit jeder ihrer eindrucksvollen Kompositionen nehmen Snow White Blood ihre Zuhörer mit auf eine einzigartige Reise durch die Welt der Fabeln, Erzählungen und Geschichten. Anlässlich der bevorstehenden Veröffentlichung ihrer ersten Debüt-EP konnten wir Sängerin Ulli Perhonen für ein Interview gewinnen und einige Fragen stellen – aber lest selbst:

Björn (DMW): Ulli, schön, dass du Zeit hast. Es ist ja eigentlich schon sehr früh am Morgen für euch Musiker. Wieso stehst du sonntags morgens so früh auf?

Ulli: Na, zum Interviewtermin! Das muss man sich doch freihalten.

Björn (DMW): Ja, dann erstmal vielen Dank dafür, für mich ist es auch sehr früh. Wie ist der Name Snow White Blood entstanden?

Ulli: Das war in der Bandnamenfindungsphase. Da haben wir erstmal verschiedene Namen zusammengetragen und der hat sich einfach durchgesetzt, weil ja ─ wie der ein oder andere schon gemerkt hat: Er ist ein Wortspiel und er enthält sowohl Snow White Blood im Sinne von „Schneeweißes Blut“ als auch das „Schneewittchenblut“, und das ist so mehr oder weniger das, worauf wir soweit aufbauen.

Björn (DMW): Das heißt, eure Musik lehnt sich an Märchen an?

Ulli: Genau, das ist unser Konzept ─ dass wir uns Märchen vornehmen und die in ein Symphonic-Metal-Gewand stecken … und dann kann man sich mal anhören, wie das Ganze dann klingt!

Björn (DMW): Das klingt sehr interessant und Märchen gibt es genug. Das heißt, da habt ihr auch noch ganz viel Stoff für die nächsten Jahrzehnte, oder?

Ulli: Ja, der Stoff, der geht in der Tat nie aus. Da muss man ja nur in den deutschen Märchenschatz gucken, da gibt es ja schon unheimlich vieles, was die Gebrüder Grimm mitgeschrieben haben.

Björn (DMW): Mir ist in den letzten anderthalb Jahren aufgefallen, dass gerade Female-Fronted-Metal zur Zeit einen richtigen Hype erlebt. Es gibt ganz viele Bands, die gerade den weiblichen Gesang nach vorne stellen und dann Symphonic Metal machen. Wie war das bei euch? War das bei euch klar, dass ihr euch in der Besetzung zusammengefunden habt und dann auch in genau dieser Stilrichtung Musik machen wollt?

Ulli: Es hat sich ziemlich schnell herauskristallisiert, weil ich als Sängerin von der Band angefragt wurde. Und die wussten halt schon, wie ich singe und dementsprechend war es klar, dass es nicht in Richtung „Guano Apes“ geht. Das ist einfach nicht mein Gesangsstil und ja, da ich in die Richtung klinge, ist es auch so ─ von dem klassischen Einschlag her war es mehr oder weniger klar.

Björn (DMW): Du sagst gerade: „So klinge ich halt.“ In der Tat. Ich habe mir z. B. „Shadows of Our Yesterdays“ ─ ein wunderschöner Song, wie ich finde ─ sehr oft angehört und bin der Meinung, du hast eine richtige tolle Stimme und ich gehe davon aus, dass du viel Gesangsunterricht genommen hast. Oder wurde dir die Stimme mit in die Wiege gelegt?

Ulli: Ich hab ziemlich lange im Chor gesungen, aber speziell Gesangsunterricht hatte ich nicht. Aber im Chor bekommt man auch schon relativ viel an Einsingübungen etc. mit. Und dadurch, dass man immer im Training bleibt, hat das auch sehr viel dazu beigetragen. Chorgesang hat meine Stimme schon entwickelt.

Björn (DMW): Ihr plant im Moment einen großen Schritt. Ihr wollt eure Debüt-EP nun endlich aufnehmen. Ihr habt die Songs soweit alle schon fertig und wollt diese gerne auf Silberling pressen und habt deshalb eine Crowdfunding-Aktion gestartet. Magst du darüber etwas erzählen?

Ulli: Genau. Wir haben uns überlegt, wie wir das Ganze finanzieren könnten, damit es nicht das größte Loch ins Budget reißt, und da gibt es Gott sei Dank heutzutage mehr Möglichkeiten als früher. Und da sind wir auf die Plattform „Startnext“ gestoßen, auf www.startnext.com/snowwhiteblood findet ihr unsere Crowdfunding-Aktion. Das Ganze gestaltet sich so, dass wir verschiedene Dankeschöns anbieten. Zum Beispiel könnt ihr euch die CD holen oder es gibt schöne Poster, T-Shirts. Wer es ganz ausgefallen möchte, kann gerne uns zum Abendessen kommen, und sich sogar einen eigenen Akustikgig kaufen ─ oder einfach so was spenden. Also, wir freuen uns über jeden Euro, mit dem ihr uns unterstützen könnt. Und wenn wir es hoffentlich in 45 Tagen schaffen, die 3700€ zu erreichen, dann ist das Ganze in trockenen Tüchern.

Björn (DMW): Wie läuft so eine Crowdfunding-Aktion? Ihr braucht 3700€ in 45 Tagen. Was passiert, wenn der Betrag nicht ganz erreicht ist oder sogar viel mehr zusammengekommen ist?

Ulli: 3700€ sind jetzt die für uns gesetzte Schwelle. Das bedeutet: Wenn wir darunterkommen, ist es schlecht für uns, weil wir bekommen dann im Endeffekt gar nichts ausbezahlt. Aber für den Käufer ist es wiederum gut, weil er nicht im Ungewissen ist, ob er sein Geld zurückbekommt oder nicht. Es geht um „Alles oder nichts“, das heißt: Wenn wir erfolgreich sind, gibt es auch die Dankeschöns und alles läuft wie geplant. Ansonsten ist es für den Käufer kein Risiko ─ er zahlt nur, wenn der gesamte Betrag zusammenkommt … und erhält dann natürlich auch sein Dankeschön.

Björn (DMW): Ist denn bei 3700€ Schluss oder wenn jetzt z. B. 5000 / 6000€ zusammenkommen würden. Würde das dann weitergehen?

Ulli: Das wäre natürlich traumhaft! Und ja, das würde weitergehen. Wir würden den schlussendlichen Betrag erhalten, die Dankeschöns würden weiter ausgehändigt werden und wir würden uns dann überlegen, was man mit dem Geld noch Sinnvolles anstellen könnte.

Björn (DMW): Hört sich ja ganz interessant an. Ein paar Tage läuft es ja schon, wie lange läuft die Crowdfunding-Aktion?

Ulli: Bis zum 01.08.2016 habt ihr noch Zeit, uns zu unterstützen.

Björn (DMW): Also wenn ihr Interesse habt, die Band zu unterstützen, dann könnt ihr das sehr gerne machen unter www.startnext.com/snowwhiteblood. Warum habt ihr denn diese Plattform gewählt und war es klar, dass ihr das auf diesem Weg machen wollt?

Ulli: Wir haben es einfach bei anderen Musikern schon gesehen und haben gesehen, dass es gut funktioniert und dass es angenommen wird. Und es war für uns die Variante, bei der wir nicht so stark in Vorleistung treten müssen und dann gucken müssen, ob wir das Geld jemals eingenommen bekommen. Man glaubt es als Außenstehender nicht, und ich hab es vorher auch nicht gedacht, wie viel Geld da im Endeffekt reinfließt. Und da ist natürlich schön, wenn so eine große Aktion wie eine CD eben nicht das komplette Budget auffrisst, sondern dass man da irgendwo schauen kann, dass man zumindest mit einer Null unterm Strich herauskommt.

Björn (DMW): Da drücken wir euch doch mal ganz fest die Daumen, dass ihr die 3700€ erreicht. Das klingt jetzt ja erst mal nach viel Geld. Vielleicht kannst du unseren Hörern und Lesern einmal erklären, was es alles zu so einer Plattenproduktion bedarf?

Ulli: Auf jeden Fall müssen die Instrumente aufgenommen werden, die werden dann ans Tonstudio geschickt. Ich werd ins Tonstudio zur Gesangsaufnahme müssen, weil das nochmal komplexer ist und man da einen gut abgeschirmten Raum braucht, damit der Gesang trocken aufgenommen wird. Das alleine ist schon der Aufwand, der ziemlich groß ist und der dementsprechend auch bezahlt werden muss. Mixen und Mastern kostet nochmal Zeit, und natürlich die Promotion: Wir müssen es ja auch den Leuten erzählen, dass wir eine CD draußen haben. Das sind im Großen und Ganzen die Themen, die da anstehen und noch viele, viele kleine Sachen. Die CD ist natürlich nicht direkt verkaufsfertig ─ man muss sie bedrucken, man muss die Inlays machen, das Booklet gestalten und ganz viele andere Sachen. Wir machen da auch so viel wie es geht selbst. Aber natürlich kann man auch nicht alles selbst machen, und das kostet leider ebenfalls alles.

Björn (DMW): Ihr macht viel selbst. Heißt das auch, dass ihr euch selbst managt und auch eine Grafikabteilung z. B. habt, die das Booklet selbst entwirft? Ist Snow White Blood ein Stück organisiert wie eine Firma?

Ulli: Puh, ne eigene Firma … So würde ich es jetzt vielleicht nicht nennen. Aber ja, die „Grafikabteilung“ haben wir, mit der redest du gerade. Ich bin aktuell gerade am Booklet dran. Ich lasse da natürlich den einen oder anderen mal drüber schauen, ob es gut ist. Man möchte ja auch die Rückmeldung. Und ansonsten: Unser Booking geht komplett über unseren Basser und wird unterstützt von unserem Gitarristen. Unser Drummer macht die komplette Technik. Und die ganze Werbung, alles, was so nach außen hingeht, die ganzen Gestaltungen ─ das kommt alles aus bandinterner Hand. Das heißt: Wir haben keine Bookingagentur oder irgendwelche Dritten, die uns da unterstützen, sondern das machen wir schon alles selbst. Und wo dann irgendwo der Horizont erreicht ist, wo wir dann nicht mehr alleine weiterkommen, da holen wir uns dann Hilfe dazu.

Björn (DMW): Finde ich sehr interessant. Das ist bestimmt auch sehr zeitaufwendig?

Ulli: Auf jeden Fall! Langweilig wird uns da nicht … Wir haben eine Whatsapp-Gruppe. Da sind wir jeden Tag im Gespräch, tauschen uns aus, zusätzlich proben wir jede Woche. Das ist schon ein sehr zeitintensives Hobby, aber auch ein sehr, sehr schönes Hobby.

Björn (DMW): Du hast gesagt, du bist von der Band angefragt worden. Wie ist bei dir der Wunsch bzw. der Plan entstanden, Musiker zu werden?

Ulli: Das hat sich so ergeben. Ich habe irgendwann gesagt: „Ich möchte jetzt in einer Band singen.“ Und hab dann angefangen zu suchen, und es war natürlich lange nichts dabei, weil es eben auch so eine spezielle Sparte ist, Symphonic Metal. Da findet man einfach nichts auf die Schnelle. Nach Jahren hat sich dann ergeben, dass ich bei Snow White Blood singe das ist ziemlich genau das, was ich machen wollte und es macht riesig Spaß. Wir hatten erst mal angefangen, machten auch ein paar Cover in Richtung Symphonic Metal und irgendwann kam dann der Vorschlag: „Hey, lasst uns doch mal eigene Sachen machen.“ Und nun stehen wir vor der ersten eigenen EP-Veröffentlichung von Snow White Blood.

Björn (DMW): Ich gehe davon aus, wenn ich die anderen Bandmitglieder fragen würde, würde ich vier verschiedene Antworten bekommen, da ihr ja zu viert seid. Doch was sind denn so eure Wurzeln, wodurch seid ihr beeinflusst und inspiriert, neben den Märchen natürlich?

Ulli: Da sind ganz klar Nightwish, Within Temptation und vielleicht noch ein wenig Evanescence ─ eben auch die Sachen, die wir noch so im Coverrepertoire haben. Das sind schon starke Einflüsse und dann noch die eigenen Einflüsse, die man als Musiker reinbringt. Die machen es dann nochmal spezieller.

Björn (DMW): Eure EP soll „Once upon a fearytale“ heißen, ein kleines Wortspiel. Wieviele Songs werden da denn drauf sein?

Ulli: Also auf unserer EP werden fünf Songs drauf sein. Und genau: Bei „Once upon a fearytale“, da ist ein Wortspiel verbaut, was der ein oder andere noch merken wird. Thematisch geht es dann in die Richtung, dass Märchen nicht immer schön sind, sondern dass sich da von sich aus schon Abgründe auftun, wenn man mal genauer hinhört.

Björn (DMW): Wann hat man denn die Chance, euch mit dieser EP live zu erleben? Gibt es da schon fixe Termine?

Ulli: Auf jeden Fall. Wir sind am 17.7. in Frankfurt im Nachtleben, da könnt ihr uns live erleben zusammen mit Conspiria und Sündenrausch. Am 15.10. sind wir im Junity in Friedberg zur Epic-Metal-Night, und ja, wer noch Lust hat im Januar 2017 aufs Raging-Storm-Festival: am 13. und 14. findet das statt.

Björn (DMW): Wie lange kennt ihr euch in der Band schon? Du bist irgendwann dazugekommen. Die anderen, kennen die sich schon jahrelang? Oder habt ihr euch einfach gefunden und gesagt: „Ja, das passt einfach“?

Ulli: Letzeres. Das war schlicht und ergreifend eine Ausschreibung von unserem Drummer. Der hat Leute gesucht zum zusammen Musik machen und da hat man sich dann drauf gemeldet.

Björn (DMW): Wie seid ihr bandintern strukturiert? Ist das eine Anarchie, ist das eine Demokratie? Wie ist die Verteilung der Aufgaben? Gibt es da einen, der sagt: „Ich bin zuständig für das Texten“ u.s.w.? Wie läuft das bei Snow White Blood im Hintergrund ab?

Ulli: Tatsächlich relativ organisiert ─ einfach, weil es weniger Zeit frisst, um die Sachen zu verteilen. Wie bereits eben gesagt, haben wir unseren Basser mit Unterstützung von unserem Gitarristen, die dann die Booking- und Werbeabteilung repräsentieren. Das heißt, auch so Sachen wie Facebook befüllen und Gigs an Land ziehen, das läuft alles über die beiden. Ein Teilbereich von unserem Drummer sind die Finanzen, also immer zu gucken, dass alles schön eingetragen ist, damit man da nicht den Überblick verliert. Und die Funktionalität der gesamten Technik. Ich bin für Songtexte von Anfang an verantwortlich gewesen, oder auch jetzt für die Grafiken, wie ich vorhin schon gesagt hab … und ja, da gibt’s noch viel mehr.

Björn (DMW): Das heißt, jeder hat so seinen Themenbereich, mit dem er sich befassen muss/darf. Aber was ist, wenn du beispielsweise einen neuen Text geschrieben hast. Wie bringst du die Band rein und hat die Band dann auch noch ein Mitspracherecht?

Ulli: Bei den Texten jetzt speziell?

Björn (DMW): Ja.

Ulli: Es hatte sich bisher noch keiner beschwert. (lacht)

Björn (DMW): Ich kenn es von vielen Textern, die haben immer einen Block und einen Stift dabei, um jeden Geistesblitz festhalten zu können. Hast du auch immer einen Block dabei, damit du eine Idee festhalten kannst?

Ulli: Nee, aber ein Handy. Gerade für Melodieideen oder für Gesangsmelodien. Wenn da etwas in meine Gedanken kommt, dann singe ich es schnell auf, weil ich es sonst vergesse. Textschnipsel auch, aber die kommen mir eher, wenn ich mich dann wirklich mal dransetze und sage: „So, jetzt mach ich mir mal gezielt Gedanken.“ Dann rattert das im Hintergrund, dann kommen die Schnipsel so nach und nach rein, dann verwurstelt man es weiter. Ich bin modern und nutze mein Handy als Block.

Björn (DMW): Das ist also schon so, dass man einen Gedanken festhält.

Ulli: Ja, sollte man. Das vergisst man sonst.

Björn (DMW): Du hast eben gesagt, Nightwish, Within Temptation sind eure Wurzeln. Wäre das auch so ein großes Ziel, einmal als Vorband einer dieser Bands aufzutreten oder vielleicht sogar was mit denen zusammen zu machen? Was sind so eure Ziele für die nächsten zwei Jahre?

Ulli: Mmh, das ist eine gute Frage. Natürlich einen Schritt nach dem anderen, die EP soll erst mal über das Crowdfunding erfolgreich finanziert werden. Ansonsten Gigs spielen, hoffentlich auch mal ein paar größere. Ich möchte mir jetzt nicht anmaßen, irgendwelche Namen zu nennen. Das wird sich dann zeigen.

Björn (DMW): Ihr spielt die Songs ja schon live und „Shadows of Our Yesterdays“ ist ja auch schon in unseren Charts auf DarkMusicWorld.de vertreten, und der hört sich ja auch schon sehr professionell an. Wird der Song auch auf der EP drauf sein oder ist der aus einer früheren Veröffentlichung?

Ulli: Ja, wir hatten tatsächlich schon zwei Songs in Eigenregie aufgenommen. Da hatte sich unser ehemaliger Gitarrist autodidaktisch angelernt und hat das dann ganz übernommen. Und auch die werden wir, damit es einfach einheitlich klingt und auch, um den ein oder anderen neuen Aspekt vielleicht mit reinzubringen, nochmal aufnehmen. Da werden dann auch die Gitarrensoli anders sein.

Björn (DMW): Wie ist es denn bei euch: Ihr seid immer in Kontakt und habt ganz, ganz viele Sachen zu erledigen. Ist das nicht auch manchmal zu viel? Du hast ja eben selber gesagt, das ist ein irrer Aufwand mit den ganzen Aufgaben. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass ihr alle auch noch ein Privatleben habt neben eurem Musikerleben.

Ulli: Privat… was?

Björn (DMW) lacht: Kennt ihr das Wort noch?

Ulli: Ja, natürlich. Das steht uns natürlich auch an oberster Stelle, dass wir uns da jetzt nicht verzetteln und dann auf einmal kein Privatleben mehr haben ─ das ist ganz klar. Und ja, es ist aufwendig und manchmal gibt es auch einfach Aufgaben, die einem jetzt nicht so sehr zusagen, z. B. Klinkenputzen, damit möglichst viele Leute zum Konzert kommen. Das ist halt am Anfang schon so, zumal wenn man auch eine kleine Band ist. Da muss man zu Anfang den ein oder anderen anfragen: „Hey, kommst du?“ und so. Das ist natürlich manchmal nicht so angenehm. Aber dann sind es halt wieder so Leute, die sagen: „Hey, voll gern“ und „Gefällt mir voll gut, die Musik“. Dafür macht man es dann.

Björn (DMW): Oder man muss sonntags um 10 Uhr für ein Interview bereitstehen.

Ulli (lacht): Genau, ganz schlimm!

Björn (DMW): Ihr habt ja auch schon ein paar Livegigs gespielt. Wie war denn so die Resonanz der Leute, die da waren und ─ was natürlich auch sehr interessant ist ─ aus eurem direkten Umfeld? Wie ist da die Unterstützung oder das Feedback, das ihr bekommt?

Ulli: Also auf jeden Fall sehr positiv. Da kann man eigentlich nur von träumen, wie wir unterstützt werden. Und auch vom Feedback her, das ist ganz toll. Da können wir uns auf jeden Fall auf die Leute verlassen, also insbesondere auf unsere Partner, die dann immer die Roadies machen und das ganze Zeug auch mitschleppen. Das ist nicht selbstverständlich und da sind wir sehr dankbar für.

Björn (DMW): Wenn ihr zur Zeit Konzerte gebt, wie lange spielt ihr da? Spielt ihr dann auch viele Coversongs? Wie setzt sich zur Zeit so ein Set von euch zusammen?

Ulli: Das kommt dann eben drauf an, wie viele Bands noch spielen. In der Regel eine halbe Stunde bis Stunde. Und je nachdem, klar sind die eigenen Songs im Vordergrund. Wenn wir jetzt z. B. eine Stunde spielen, dann schaffen wir es zur Zeit noch nicht mit eigenen Songs. Da wird dann noch der ein oder andere Coversong dabei sein. Das ist im Moment einfach noch so, weil die eigene Setlist nur mit eigenen Songs noch nicht groß genug ist. Aber da arbeiten wir natürlich auch dran.

Björn (DMW):Nachdem ihr die EP hoffentlich erfolgreich veröffentlicht habt, steht doch bestimmt auch ein Album an. Habt ihr da schon konkrete Ideen? Schwirrt euch da schon etwas im Kopf herum?

Ulli: Es gibt den ein oder anderen Songansatz. Den müssen wir mal, wenn sich der ganze Trubel mit der Crowdfunding-Aktion gelegt hat, mal angehen. So ganz konkrete Sachen gibt es noch nicht. Es ist jetzt nicht so, dass wir schon zwanzig Songs geschrieben hätten, das auf gar keinen Fall. Da wird zu sehen sein, wo das hinführt, auch wie das Feedback auf die EP sein wird. Mal schauen … also da sind wir jetzt noch relativ frei.

Björn (DMW): Da haben wir ja eine ganze Menge über euch erfahren dürfen. Ich möchte mich ganz herzlich für die Zeit und die offene Beantwortung aller unserer Fragen bedanken. Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft und drücke euch ganz fest die Daumen für eure Crowdfunding-Aktion, welche du jetzt nochmal bewerben darfst.

Ulli: Ja, also wir würden uns super freuen, wenn ihr bei unserer Crowdfunding-Aktion mitmacht und uns da unterstützt. Wir haben zwar schon rund vierzig Prozent geschafft, das heißt aber auch, dass noch rund sechzig Prozent nicht erreicht sind ─ und dafür brauchen wir eben eure Unterstützung.

Kauft euch eine CD! Kauft euch ein Poster! Kauft euch ein T-Shirt! Lasst euren Namen ins Booklet setzen, geht mit uns essen oder kauft ein privates Akustikkonzert. Damit könnt ihr einer kleinen Band, die ziemlich viel in Eigenregie macht, helfen, ihren Traum zu verwirklichen und das Märchen wahr werden zu lassen. Kommt einfach auf folgende Seite www.startnext.com/snowwhiteblood und schaut euch das Crowdfunding-Video an. Das ist auch sehr liebevoll gestaltet und dann könnt ihr ja mal gucken, ob euch was von den Dankeschöns gefällt.

Björn (DMW): Vielen Dank für das Interview und die Zeit.

Ulli: Danke auch dir.

Björn (DMW): Alles Gute euch und auch viele Grüße an die anderen drei Bandmitglieder.

Ulli: Gerne, danke. Tschüss!

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