SCHATTENMANN machten in Berlin das Licht an! (Konzertbericht)

Fast ausverkauft ist der sympathische kleine Berliner Privatclub an diesem Abend (16.02.19), an dem die NDH-Durchstarter SCHATTENMANN zu ihrem ersten Headliner-Konzert in der Hauptstadt laden. Die Bühne ist niedrig, an der Bar gibt es leckeren Mexikaner, am Merch-Stand sind den ganzen Abend lang die fleißigen VerkäuferInnen zugange, CDs, Shirts, Aufnäher und allerlei anderes an die Frau und den Mann zu bringen.

Pünktlich um 19:30 erklimmt der erste Support Act, das Hamburger Electro-Duo Alienare, die Bühne. Mit Songs wie „No Escape“, „Mission Abort“ und „Move“ wird die schwarze Masse vor der Bühne in Tanzstimmung versetzt. Im Laufe des etwa halbstündigen Sets der Band steigt der fabelhaft frisierte Frontmann T. Green von der Bühne und unternimmt eine Hüpftour durchs Publikum. Als nächstes heizen die Dark Rocker von Florian Grey ordentlich ein. Schicke Rock-Sounds, hymnische Refrains – sympathisch und mit tollen Songs bringt die Band das Publikum in Bewegung. Zelebriert wurden unter anderem einige Songs aus dem aktuellen Album „Ritus“, darunter „Growing Colder“ oder auch die aktuelle Single „Bluecifer“. Auch der zweiten Vorband gelingt es, für viel Spaß zu sorgen.

Dann wird es Zeit für den Hauptact. Die Bühne verdunkelt sich, und Frank Herzig und seine Mannen, Luke, Jan und Nils erobern zur Bandhymne „Schattenmann“ den Privatclub. Brodelnd und mysteriös in der Strophe, explosiv im Refrain, die Zuschauer sind sofort im Bann der Gruppe, die am Tag zuvor zweijähriges Bühnenjubiläum zelebrierte. Dazu arbeitet die Band mit ihrer berüchtigten Live-Show, einem Wechsel aus Licht und Dunkelheit mit Schwarzlicht-Elementen. Das Licht geht an für die Hauptstadt. Was folgt, ist sowohl eine Darbietung ihres kompletten Debütalbums „Licht an“. Nach dem Opener liefern die Jungs mit dem emotional-düsteren „Rot“ und dem bitterbösen „9mm“ zwei weitere Frontalangriffe. Die schon jetzt sehr treue Fan-Community ist voll dabei und zelebriert jeden Track. Es wird gejubelt und applaudiert, immer wieder bricht die Crowd in ein chorartiges Rufen des Bandnamens aus. Auch die rechte Hand der Band, der auf der Bühne assistierende Dirty Harry wird bei jedem Auftritt mit einem Fangesang gewürdigt. Besagter Dirty Harry nimmt auch eine junge Konzertbesucherin unter seine Fittiche, die schließlich zu „Krieger des Lichts“ auf der Bühne von Frank zu einer solchen Kriegerin auserkoren wird – feierlich wird der etwas überforderten Dame die weltberühmte Guy-Fawkes-Maske (auch diese natürlich mit UV-Farbe ausgestattet) aufgesetzt, die Fans vor der Bühne jubeln und singen mit. Es bleibt jedoch nicht nur bei den Songs des im letzten Jahr erschienenen Debüts – pünktlich zum Tourstart kündigten Schattenmann mit der neuen, explosiven Single „Kopf durch die Wand“ ihren zweiten Longplayer „Epidemie“ an, der am 5. Juli bei AFM Records veröffentlicht wird. Auf der Bühne spielt die Band gleich vier neue Songs, „Ruf der Engel“, eine hilfeschreiende Ballade („Ich rufe die Engel der verlorenen Seelen, ich rufe die Engel, hört auf mich zu quälen“), den sehr krassen Titeltrack „Epidemie“, den fies grinsenden Schmetterer „Wahrheit oder Pflicht“ und die attitüdenlastige erste Single „Kopf durch die Wand“. Zwischen all diesen Songs verkündet Frank plötzlich: „So, und jetzt wird gefickt!“ Dann rockt der gesamte Privatclub zum hammerharten „Generation Sex“. Nach dem Hauptteil des Konzerts sind die Fans trotz purer Energie noch ganz und gar nicht müde, es wird geklatscht und gejohlt, schließlich kehrt Frank allein auf die Bühne zurück, bewaffnet mit einer Akustikgitarre, um dort zum zweiten Mal am heutigen Abend den Song „Gekentert“ zu spielen, diesmal in der akustischen Version, die Ende 2016 als erstes musikalisches Signal der Band veröffentlicht wurde. Davor bittet er das Publikum darum, diese Performance zu einer intimen Erfahrung zu machen und die Handys in der Tasche zu lassen. Die Fans halten sich daran, und die Stimmung ist wunderbar. Gegen 22:45 ist die Show vorbei, als Closer gibt es die Ballade „Zahn der Zeit“, die einen wunderbaren, melancholischen und großen Schlussstrich unter die Show zieht. Ein Gruppenfoto mit den Support Acts und dem Publikum gibt es noch, dann geht das Licht in Berlin aus.

Am Merchandising-Stand treffen sich Fans und Musiker noch für Autogramme und Fotos, dann sieht man schwarze Gestalten auf der Skalitzer Straße in Richtung U-Bahnhof Schlesisches Tor ziehen, allesamt glücklich – und ein kleines bisschen heiser. Ein durchweg gelungener Konzertabend ohne Stimmungstief. Tolle Supports, toller Hauptact, tolles Publikum.

SCHATTENMANN „Licht An“ Tour 2019
+ Special Guest: Florian Grey

01.03.2019 Zofingen, (CH) Oxil
02.03.2019 Frankfurt, Das Bett
08.03.2019 Flensburg, Roxy
09.03.2019 Hamburg, Markthalle
16.03.2019 Wien (A), Escape Metalcorner
22.03.2019 Bremen, Tivoli
23.03.2019 Hannover, Subkultur (Ausverkauft)

Tickets können bei allen bekannten VVK-Stellen sowie über Eventim oder an der jeweiligen Abendkasse, soweit nicht ausverkauft ist, geordert werden.

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