Storm Seeker – Guns Don’t Cry (CD-Kritik)

Storm SeekerGerade einmal sieben Monate ist es her, dass Storm Seeker ihr Debütalbum Beneath in the Cold re-released haben. Das geschah, um die frische Zusammenarbeit mit NoCut Entertainment gebührenvoll zu feiern und das Erstwerk im neuen Gewand eine zweite Chance zu geben. Damit haben sich die Düsseldorfer aber nicht zufriedengegeben und waren in der zweiten Jahreshälfte weiter fleißig. So konnte mit Freude verkündet werden, dass am 29.01.2020 erneut via NoCut ein brandneues Album das Licht der Welt er- blicken wird. Guns Don‘t Cry wird das neue Werk heißen und elf brandneue Songs enthalten, die Storm Seeker hoffentlich auf eine neue Stufe in ihrer Bandgeschichte heben wird.

Guns Don‘t Cry ist im Vergleich zum Vorgänger auf eine völlig neue Ebene. Sowohl musika- lisch als auch textlich kann man hier einen großen Sprung hören. Die Gesamtproduktion klingt nun viel ausgereifter, durchdachter und vor allem qualitativ hochwertiger. Besonders schön kann man dies in „Shoot this Ship down“ hören. Der meist mehrstimmig gesungene, fast schon epochal anmutende Track verbindet gekonnt schnelle Gesangspassagen mit eindrucksvoll kraftvollen Passagen, die nicht nur klingen wie Kanonenschüsse, sondern auch diese bedrohliche Stimmung perfekt vermitteln. Gerade die Stimmungswechsel klingen auf Guns Don‘t Cry richtig gut. Es ist nicht mehr alles (nur) Friede, Freude, Eierkuchen, sondern es werden vermehrt ernstere Töne angeschlagen. In „One more Day“ sorgen Streicher für die düstere Stimmung, die durch den mehrstimmigen Gesang perfekt verstärkt wird. Das ist auch das, was die Besonderheit von Storm Seeker ausmacht. Mit teilweise vierstimmig gesungenen Passagen bekommt der Gesang eine unfassbare Tiefe und kann enorm druck- voll wirken. Diese Stärke setzen sie perfekt immer im Wechsel mit Soloparts eine. Das haben sie in ihrem Vorgängerwerk zwar bereits auch getan, aber hier kann man wieder ganz deutlich hören, dass ein ganz neues Niveau erreicht wurde. Natürlich ist aber nicht alles düster und ernst, sondern es darf auch mal gefeiert werden. Zu diesem Zweck hat es auch der Quarantänehit „Row Row Row“ den wir bereits kennenlernen durften, wieder auf den Langspieler geschafft – und was soll man sagen, vollkommen verdient. Der Hit hat nichts an seinem Humor und stimmungsaufhellender Wirkung verloren. Auch „Deathwatch Beetle Party“ schlägt in eine fröhlichere Kerbe, auch wenn es der Text bisweilen nicht immer ver- muten lässt, aber das Zutun von den wilden Freibeutern von Mr. Hurley und die Pulveraffen tut hier sein nötigstes. Wenn man dann schon in Feierlaune ist, entlassen einen Storm Seeker von Guns Don‘t Cry mit einem Gute-Laune-Klassiker. (Acht, neun, zehn, na, was gab es denn da zu seh’n?) Fans der 60er oder Bad Taste Partys wissen, was jetzt kommt. „Itsy Bitsy Teenie Weenie Honolulu Strand Bikini“. Das Original von Caterina Valente war lange Zeit ein Partyklassiker, macht in der Storm-Seeker-Interpretation noch enorm viel mehr Spaß. Ein mehr als gelungener Abschluss von einem vielschichtigen, tiefgründigen, aber auch feierwürdigen Langspielers.

Fazit: Was ein enormer Qualitätsanstieg im Vergleich zum Debütalbum! Absolut großartig, darauf habe ich gehofft. Das Potential, das man auf Beneth in the Cold gehört hat, wurde nun viel besser ausgeschöpft. Nach oben ist zwar immer noch Luft, aber so kann und soll es bitte weitergehen. Guns Don’t Cry hat auf voller Linie überzeugt und richtig viel Spaß ge- macht. Bitte unbedingt mehr davon!

Tracklist:

01 How To Be A Pirate
02 Naval Hitchhike
03 Shoot This Ship Down
04 Guns Don’t Cry
05 One more Day
06 Compass
07 Row Row Row
08 Deathwatch Beetle Party (feat. Mr. Hurley & die Pulveraffen)
09 Maelstrom (feat. Tanzwut)
10 Sextant (feat. Seeb from Orden Ogan)
11 Itsy Bitsy Teenie Weenie Honolulu Strand Bikini

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VÖ: 29.01.2021
Genre: Folk Metal
Label: NoCut Entertainment

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