Storm Seeker – Beneath in the Cold (CD-Kritik)

Storm SeekerAm 26.06.2020 re-releasen die Metal-Piraten von Storm Seeker ihr Debütalbum Beneath in the Cold, das erst im Mai 2019 in Eigenregie erschien, noch einmal in frischer Zusammenarbeit mit NoCut Entertainment. Als Bonustrack wird auf dem Album die am 22.05.2020 erscheinende Single „row row row“ zu finden sein. Der neue Song kristallisierte sich schon in der Quarantine Session auf YouTube als wahre Perle heraus, sodass er als Single des Re-Releases von Beneath in the Cold veröffentlicht werden musste. Das Ziel ist, die damals erreichte Aufmerksamkeit des Albums nochmals deutlich zu steigern. Sind wir gespannt, ob ihnen das gelingen wird.

Nach einem kurzen Intro, welches uns an die Küste und an Deck eines Schiffes entführt und mit melodischen Klängen einleitet, dauert es nicht lange und mit „Drag o Below“ beginnt die Party. Mitreisende Folk-Klänge untermalen den mehrstimmigen Gesang und die flotte Melodie lädt zum Tanzen ein. Das vorgelegte Tempo ist ordentlich und stimmt gleich von Beginn an auf Party ein. Diese Stimmung wird in „Pirate Squad“ aufgefangen und auch wenn der Track, trotz einer Länge von nur knapp über drei Minuten, sich teilweise sehr zu ziehen scheint, kann er dennoch überzeugen. Mit langen Instrumental- passagen laden die Songs immer wieder zum trinken und schunkeln ein und somit sind sie bestens für einen geselligen, feuchtfröhlichen Abend mit Gleichgesinnten geeignet. Ab und an schafft es dann, auch ein Song herauszustechen und sich von des restlichen Tracks abzuheben. Hier gelingt das mit „Darkest of Caves“. Viel düsterer, viel bedrückender und mit deutlich mehr musikalischem Tiefgang lebt der Song von seinen schweren Passagen. Im gekonnten Kontrast dazu setzen Storm Seeker hier auf zu Beginn rein weiblichen Gesang in den Strophen, der im Refrain von choralen Männergesang abgelöst wird. Ein sehr gelungenes Stilmittel, das dem Song enorme Tragweite verleiht. Der rege Wechsel am Gesang funktioniert hier sehr gut, da auch hier auf lange Instrumentalpassagen gesetzt wird, sonst hätte dies hier zu viel Unruhe geführt. Wie es sich für ordentliche Piraten gehört, gibt es dann auch noch eine musikalische Hommage an das wichtigste alkoholische Getränk der Freibeuter. In „Rum“ wird es mal richtig schnell, hektisch und unübersichtlich. Gott sei Dank fangen die Musiker den Song immer wieder zumindest kurzfristig ein und geben so eine kurze Verschnaufpause. Ansonsten hat man hier einen erstklassigen Song für den Moshpit und um unkoordiniert in der Gegend herumzuspringen. Den Abschluss des Albums bildet der bereits erwähnte, neue Quarantänesong „row row row“. Hier hat man tatsächlich enormen Ohrwurmcharakter und das heimliche Highlight des Albums. Der Track kann Beneath in the Cold im Vergleich zur ersten Version von 2019 deutlich auf- werten.

Fazit: Ob ein Re-Release jetzt wirklich nötig war, kann ich nicht sagen. Obwohl ich dem Genre sonst sehr viel abgewinnen kann, schaffen es Storm Seeker nur mit wenigen Tracks, mich zu überzeugen. Das mag daran liegen das der Langspieler nicht so klar und technisch ausgereift klingt, wie man bei einem Re-Release erwarten könnte. Das Potential ist aber auf jeden Fall da und kann jetzt, da der Labelvertrag bereits steht, in den nächsten Jahren hof- fentlich voll ausgeschöpft werden.

Tracklist:

01. Nemo
02. Drag o Below
03. Pirate Squad
04. Deep Sea Waltz
05. Drink Till Dawn
06. Barrel Of Grog
07. Darkest Of Caves
08. Prophecy
09. Plunderer And A Thief
10. Rum
11. row row row

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Release: 26.06.2020
Genre: Pirate Metal
Label: NoCut Entertainment

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