Manntra – Monster Mind Consuming (CD-Kritik)

ManntraWenn man von der kroatischen Musikszene spricht, kommt man an ihnen nicht mehr vorbei – Manntra legen mit ihrem zweiten Album Monster Mind Consuming den nächsten Stein auf der Straße des Erfolgs. Seid sie ihre Texte überwiegend in englischer Sprache halten, öffnen sie sich einem internationalen Publikum und werden von diesem mit offenen Armen empfangen. Manntra verbinden ihren kulturellen Hintergrund, volkstümliche Musik und moderne Einflüsse aus Metal und Industrial zu einem überzeug- enden Gesamtkonzept, mit dem sie klar aus der Masse herausstechen.

Monster Mind Consuming erscheint am 26.03.2021 via NoCut/SPV und wird von der Band selbst als Konzeptalbum beschrieben. „Es ist ein Kriegsalbum. Ein Schlachtruf für das Leben. Es behandelt Themen wie Angst, Krieg, stark zu sein und eine schwere Zeit oder einen Herzschmerz durchzustehen, Sklave deiner Ängste sein und am Ende befreit zu werden. Es ist ein Krieg gegen deine eigenen Unsicherheiten; ein Krieg gegen dich selbst und wir möchten, dass du diesen Kampf gewinnst! Es geht um jeden einzelnen Fan und Hörer des Albums. Es ist ein Album von Menschen für Menschen.“ Die Songs klingen auch genau so, wie man es von einem Kriegsalbum erwartet. Sehr gedrungen, mit epochalen, fast hymnenhaften Hintergrundgesang und einer aus der Tiefe steigenden Energie. Besonders schön zu hören ist das in „Ori, Ori“. Im Hintergrund hört man immer wieder volkstümlichen Gesang und Instrumente, während im Vordergrund Sänger Marko M. Sekul mit markanten, akzentvollen Gesang tiefe Töne anschlägt, die im perfekten Kontrast dazu stehen. Das passt hervorragend zur Aussage des Songs, einfach man selbst zu sein und sich nicht von den verschiedensten Einflüssen zerreißen zu lassen und zu viele Gedanken darüber zu verschwenden, was andere denken könnten. Manntra zeigen sich nicht nur heimatver- bunden auf Monster Mind Consuming („Lipa“ ist in Ihrer Muttersprache kroatisch gehalten), sondern auch experimentell und mutig, Neues zu probieren. Deutlich rockiger, mit starkem Fokus auf Gitarren und „Schockeffekt“ in den Lyrics zeigen sie sich in „I Want To Eat You“. Der Text ist eindeutig uneindeutig und lässt somit viel Interpretationsspielraum. Auch wenn jeder Song eine eigene Geschichte und von einem eigenen Schicksal erzählt, hat man doch einen sehr deutlichen Wiedererkennungswert. Dieser beruht zum einem auf der schon angesprochenen markanten Stimme von Marko M. Sekul zum anderen aber auch an dem immer wiederkehrenden weiblichen Hintergrundgesang. Wiedererkennung ist sicher gut, aber die einzelnen Songs ähneln sich teilweise schon sehr stark. Wenn man das Album im Hintergrund laufen lässt, bekommt man manchmal gar nicht mit, dass der aktuelle Song nicht der gleiche ist wie der von vor 15 Minuten. Eine gewisse Eintönigkeit lässt sich im Gesamtverlauf des Langspielers leider nicht verneinen. Dennoch schaffen es von den elf Songs doch einige herauszustechen. „Heathens“ erinnert zum Beispiel in den Refrains stark an Songs von Sabaton, während der namensgebende Track „Monster Mind Consuming“ durch brachiale Gitarrenriffs eher an die Neue Deutsche Härte im Stil von Rammstein angelehnt wirkt. Den immer wieder geschrienen Bandnamen kennt man ja in dieser Form von einigen Vertretern dieses Genres. All das sind Einflüsse, die die Band auch öffentlich als Inspirationsquelle angibt und sich gerne an gegebenen Strukturen bedient. Dennoch kopieren sie nicht stumpf, sondern drücken den Songs den eigenen Stempel auf, der am Schluss den typischen Manntra-Sound ausmacht.

Fazit: Vielseitig, aber dennoch auch mit vielen wiederkehrenden Elementen. So kann man Monster Mind Consuming von Manntra denke ich, ganz gut zusammenfassen. Im Vergleich zu Oyka! dem Vorgängeralbum von 2019 erkennt man aber einen deutlichen qualitativen Anstieg in der Konzeption der Songs. Auch das Gesamtwerk wirkt nun deutlich stimmiger und die Band scheint sich gefestigt zu haben. Einige der Songs werden auf jeden Fall ihren Platz in den gängigen Playlisten finden und dort auch überzeugen können. Durch die Brachialität, die viele Songs ausstrahlen, kann man nur hoffen, Konzerte bald wieder live erleben zu können und sich so die Songs der Kroaten in voller Pracht anhören zu können. Denn ich denke, dafür wurde dieses Album geschrieben. Die Energie, die in den Songs steckt, ist auf Platte schon immens und wird live mit Sicherheit zum Spektakel werden.

Tracklist:

01. Invocation
02. Heathens
03. Ori Ori
04. Slave
05. Voices Of The Sea
06. Barren King
07. Monster Mind Consuming
08. I Want To Eat You
09. In Your Eyes
10. Let’s Invite The Storm
11. Lipa

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VÖ: 26.03.2021
Genre: Folk-Rock, Goth-Rock
Label: NoCut/SPV

`Monster Mind Consuming` Tour 2022
– als Special Guest für MONO INC.

06.01.2022 Kiel, Pumpe
07.01.2022 Hamburg, Sporthalle
08.01.2022 Berlin, Columbiahalle
09.01.2022 Hannover, Pavillon (Ausverkauft)
14.01.2022 Oberhausen, Turbinenhalle
15.01.2022 Stuttgart, Im Wizemann (Ausverkauft)
16.01.2022 Wiesbaden, Schlachthof
21.01.2022 Leipzig, Haus Auensee (Ausverkauft)
22.01.2022 Nürnberg, Löwensaal
23.01.2022 München, Backstage

Ticket können an allen bekannten Vorverkaufsstellen, im MONO INC. – Shop sowie unter www.devilsatwork.de geordert werden.

Manntra im Web:

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