Life of Agony – A Place Where There’s No More Pain

Wer hätte gedacht, dass sich die US-amerikanische Alternative Rock-Band Life Of Agony, nach der Berg und Talfahrt in den vergangenen Jahren, noch einmal für ein neues Album aufraffen würde? Schier erloschen schien der kreative Funke im Jahr 2012, zur zweiten Auflösungsbekundung der Band, die nur knapp zwei Jahre später wieder revidiert wurde. Seither schraubten die Musiker um Frontfrau Mina Caputo an ihrem Reunion-Album, welches nun endlich am 28. April unter dem Titel „A Place Where There’s No More Pain“ via Napalm Records in den Handel kommt.

Wer nun aber Glanz und Gloria erwartet, wie zu Tagen des Debüts „River Runs Red“ sollte seine Erwartungshaltung schon im Vorfeld ein wenig zurücknehmen. Hier wird Alternative-Grunge-Groove-Rock in Reinkultur zelebriert und ohne Frage liefern LOA dabei ein hand- werklich versiertes Werk ab, dass dank der Beteiligung von Produzent Matt Brown (u.a. A Pale Horse Named Death) und Ted Jensen (Alice in Chains, Machine Head, Deftones) der für das Mastering verantwortlich war, fett und klar rüberkommt. Nichtsdestotrotz dümpeln die ersten Songs eher unspektakulär aus den Boxen, groovige Gitarren-Riffs wabern im mono- tonen Zyklus vor sich her und liefern sich ein Stelldichein mit trägen, midtempohaften Rhythmen. Hier fehlt schlicht der Tritt aufs Gaspedal, das Aufdrehen des emotionalen Ventils und das freisetzen der nötigen Energie, die den Zuhörer unweigerlich mitreißt. Diese Schwere mag vielleicht auch den insgesamt sehr persönlichen Texten geschuldet sein, die eine düstere und zerrissene Landschaft (oder auch Seele) zeichnen. Lichtblicke liefern neben dem Titelsong u.a. „A New Low“, das im Refrain zeitweilig mehr Tempo aufbaut und zu dem Mina deutlich mehr Kraft in die Stimme legt oder auch das nachfolgende „World Gone Mad“, wobei hierbei die Gitarrenarbeit wieder in das typisch-monotone Muster fällt, das Stück an sich jedoch etwas Energetisches vermittelt.

Fazit: Das Album, welches seit der angekündigten Reunion immerhin drei Jahre auf sich warten lies, klingt wie aus einem Guss geschmiedet. Sauber produziert und abgemischt mangelt es den Songs aber am nötigen Wiedererkennungswert, hätte man sich doch zwischenzeitlich einfach mehr unerwartete Finesse im Songwriting und mehr aufkeimende Intensität beim Gesang gewünscht. So bleiben insgesamt nur wenige Stücke, die das Gemüt des geneigten Zuhörers wohlwollend stimmen.

Tracklist:

01 Meet My Maker
02 Right This Wrong
03 A Place Where There’s No More Pain
04 Dead Speak Kindly
05 A New Low
06 World Gone Mad
07 Bag Of Bones
08 Walking Catastrophe
09 Song For The Abused
10 Little Spots Of You

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VÖ: 28.04.2017
Genre: Rock
Label: Napalm Records

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