Kings Winter – Edge Of Existence (CD-Kritik)

KINGS WINTERGegründet im Jahr 2018 vom Ehepaar Jule und Tobias Dahs und benannt in Anlehnung an den Heimatort der beiden (Königswinter), war KINGS WINTER zu Beginn als reines Studioprojekt geplant, um die Pausen bei LIVING ABYSS zu nutzen, wo das Paar ebenfalls gemeinsam aktiv ist. Doch die sehr positive Resonanz auf die Debüt-EP „Forging The Cataclysm“ diente als Motivation, dem ersten Lebenszeichen zeitnah einen vollständigen Langspieler zur Seite zu stellen. Entstanden sind so im Laufe des Jahres 2020 acht neue Kompositionen, die erneut von Tobias in seinem eigenen Heimstudio aufgenommen und abgemischt wurden, bevor Michael „Freio“ Haas die Scheibe im Big Easy Studio mit seinem Mastering veredelte. Anders als beim Vorgänger bekam Tobias, der weiterhin Gitarre, Bass und Keyboards einspielt, auf „Edge Of Existence“ erstmals Unterstützung am Schlagzeug durch GREYDON FIELDS-Drummer Marco Vanga, der als Gast auf einem Großteil der Songs zu hören ist. Zu guter Letzt steuerte mit Justyn „JC“ Roberts ein Freund der Band das gesprochene Zitat im Intro ‚Living Systems‘ bei, das aus dem Roman „Jurassic Park“ von Michael Crichton stammt und als Inspiration für Titel und Texte des Langspielers diente. (Quelle: Pressetext)

„Living systems are never in equilibrium. They are inherently unstable. They may seem stable, but they’re not. Everything is moving and changing. In a sense, everything is on the edge of collapse.“

So unfassbar passend zur aktuellen Zeit ist eben dieses Zitat, das im Intro das Album ein- leitet. Durch den großen Erfolg der Debüt-EP wurde der Grundstein für Edge of Existence gelegt. Und meine Güte, haben wir auf dieses Album gewartet. Diesen melodischen Heavy Metal mit Ecken und Kanten, der so unfassbar echt durch die Boxen bricht und wie ein Orkan durch die Gehörgänge fegt. (Leider nur) acht Songs voller Energie und Spielfreude machen so enorm viel Spaß, dass man gar nicht genug davon bekommen kann. Die große Schwäche der Debüt-EP, das programmierte Schlagzeug aus der Dose, das noch sehr blechern klang, wurde durch echtes Schlagzeugspiel von Greydon Fields-Drummer  Marco Vanga ausgemerzt und die Komposition auf ein neues Level gehoben. Verändert wurde auch die Rolle, die das Keyboard im Gesamtwerk spielt. Nur noch im Hintergrund erahnbar wurde hier Platz gemacht für Saiten. Mächtige Gitarrenriffs nehmen nun die Hauptrolle ein und können auf ganzer Linie überzeugen. Sie passen jetzt auch besser zu der kantigen Stimme von Jule Dahs und können diese perfekt tragen und untermalen. Der Gesang klingt bei Weitem nicht immer perfekt, aber dafür immer druckvoll und ehrlich und das wirkt in dieser Komposition so viel besser als jeglicher Perfektionismus es könnte. Die Bandbreite vom vorherrschenden Klargesang und vereinzelten Growls ist perfekt abgestimmt und Jule besinnt sich auf das, was sie kann und versucht hier keine Kapriolen zu schlagen. Vor allem im gefühlvollen „The Next in Line“ beweist sie ihr Können. Man merkt dem Langspieler an, dass er professioneller produziert wurde als noch die Debüt-EP, aber dennoch ist hier noch Luft nach oben.Obwohl, oder vielleicht auch weil das so ist, tut dies dem Hörerlebnis keinen Abbruch. Edge of Existence klingt großartig, genau so, wie es jetzt klingt. Alle Ecken und Kanten tragen dazu bei, dass man ein echtes, in die Zeit passendes Album vorliegen hat, das bei jedem mal hören noch ein bisschen mehr Spaß macht. Spielfreude, mehr Gitarren und ein echtes Schlagzeug machen dieses Album so hörenswert, dass die Dauerschleifengarantie gesetzt ist.

Fazit: Die Debüt-EP Forging The Cataclysm hat schon richtig Laune und Lust auf mehr gemacht. Alle Erwartungen wurden erfüllt und übertroffen mit Edge of Existence. Das ist das Album, auf das alle Fans und die, die es noch werden wollen, gewartet haben. So viel Freude hatte ich selten beim ersten Hören eines Albums. Bitte unbedingt in den nächsten Jahren so viel mehr davon!

Tracklist:

01. Living Systems (Intro)
02. Edge Of Existence
03. Kingdom Of The Blind
04. The Next In Line
05.The Human Dynasty
06. Ghosts In This Machine
07. Crusaders Of Today
08. Dangerous Ascendancy
09. Discard The Ashes

Kaufen: Bandcamp

VÖ: 01.05.2021
Genre: Melodic Metal
Label: Eigenvertrieb

KINGS WINTER im Web:

Homepage

Facebook