Im Interview mit REBENTISCH

REBENTISCH: Das Berliner Duo, bestehend aus Songwriter und Frontmann Sven Rebentisch und dem Sound und Design-Artisten Max Momentum erreicht mit seinen eindringlich gewaltigen Texten direkt das Herz des Zuhörers. Fans des guten Pop ’n‘ Wave sowie EDM kommen bei REBENTISCH voll und ganz auf ihre Kosten. Die zwei Musiker spielen mit den Genres und blicken dabei weit über den Tellerrand. REBENTISCH bilden musikalisch eine bunte Mischung die absolut und unbedingt tanzbar ist. Sie agieren überraschend explosiv und direkt.

DMW: Als ich das erste mal euern Schriftzug sah, dachte ich spontan an mittelalterliche Musik. Was hat euch dazu bewogen deinen Nachnamen zu nehmen (Wieso seid ihr nicht einfach bei DAMION IN THE CASKET geblieben)?

Sven: Ui, wie schön, mein Gegenüber ist wie ich sehe, sehr gut informiert. Das werte ich schon mal als richtig fetten Pluspunkt! Zu Deiner Frage, abgesehen davon, dass ich dem Mittelalter so auf Anhieb nicht viel positives abgewinnen kann und ich vollkommen andere kulturelle Werte vertrete und lebe, möchte ich schon gar keine Musik machen, die dieses Zeitalter verherrlicht! Meinen wirklichen Namen habe ich als Musiker gewählt, weil ich es nicht nötig habe mich hinter Pseudonymen zu verstecken. In meinen Anfangstagen als Musiker fand ich es erst noch schick und spannend, sich einen “Bandnamen” zuzulegen. Als die Zeit günstig schien, meinen Bandnamen nochmal zu ändern, habe ich sozusagen im passendem Augenblick zugeschlagen und sollte mit dieser Entscheidung Recht behalten.

DMW: Wie kam es dazu, dass Max Engelhardt (aka. MAX MOMENTUM) zur Band gestoßen ist?

Sven: Weil ich es so wollte. Es braucht schon eine Weile, bis mich Menschen von sich und ihren Können überzeugen. Auch Max brauchte seine Zeit bis ich mir sicher war, dass er sich als wahren Zugewinn und Bereicherung für mein bisheriges Lebenswerk REBENTISCH eignet. Max und ich sind jetzt ein Electro-Duo dass vollkommen neuentflammt, Ideenreich, grenzenlos, leidenschaftlich und ungehemmt alle unsere Ideen in Musik und Kunst umwandelt. Wir sprudeln nur so über vor Enthusiasmus und freuen uns immer wieder über jeden noch so kleinen Erfolg und natürlich auch über jeden großen Erfolg, he he

DMW: 10 Jahre Rebentisch – Was ist deiner Meinung nach die größte Entwicklung der Band? – Im Gegenzug: Was ist immer gleich geblieben und wurde evtl. absichtlich nicht verändert?

Sven: Das Leben ist Veränderung. Alles verändert sich und absolut nichts bleibt wie es war. Genauso ist es natürlich auch bei REBENTISCH. Ich durfte so viele schöne, abscheuliche, ergreifende, verachteswerte, wunderbare Erfahrungen in meinem Leben sammeln, die sich alle auch in meiner Persönlichkeit wiederfinden lassen. Wenn ich Dir heute die Songs vorsinge, die ich vor ca. 10/15 Jahren geschrieben habe, dann mache ich dies mit einem viel größeren Erfahrungsschatz, als eben noch vor 15 Jahren. Denn Musik mache ich seit 15 Jahren, aber so richtig professionell dicke im Haifischbecken Musikmaschinerie, eben seit 10 Jahren. Die größte Entwicklung ist das Hier und Jetzt. So wie es jetzt alles ist, ist es für mich am Schönsten. Jeder Moment und jede Erfahrung hat für mich seine Bedeutung.

DMW: Aus gesundheitlichen Gründen musste Jens Bohm 2015 die Bühnenpräsenz einstellen. Inwieweit wird Jens die Band weiter unterstützen?

Sven: Jens Bohm und mich verbindet nicht nur eine langjährige tiefe Freundschaft, nebenher ist er ein tatkräftiges Crew-Mtglied und vor allem für das nicht zu unterschätzende Booking zuständig und begleitet uns auf allen Konzert- und Tourfahrten. Er ist ständiger Begleiter, den ich nicht missen möchte und hat seine Ideen in viele unserer Songs eingebracht, die ohne ihn ganz einfach anders klingen würden.

DMW: Am 20. Juni seid ihr auf der “Queere Medien-Bühne” (LesBiSchwules Stadtfest) in Berlin. Die Gesellschaft ist gegenüber Homosexuellen leider immer noch sehr kritisch und unaufgeschlossen. Wollt ihr damit ein Zeichen setzen und wie steht ihr dazu?

Sven: Ich nehme mir das Recht, wie es jeder Mensch tun sollte und entscheide selbst wen ich liebe! Lieben heißt hier für mich, dass es sich um eine sehr bedeutsame tiefe und vertraute Zuneigung handelt, die von den betreffenden Menschen innerhalb des Liebesglücks (einer Beziehung, des “Techtelmechtels”, des “Quickies” und dergleichen…) gleichermaßen gewünscht und vor allem unbedingt gewollt wird. Ich persönlich lege mich nicht fest darin, wen ich zu meinen Lebzeiten auf Erden lieben darf und wen nicht. Wieso sollte ich mich gerade in einem so spirituellen ja heiligen Lebensbereich, der so unglaublich wunderschöne Emotionen, Begierden, Leidenschaften, körperliche Nähe usw. für jeden mutigen Menschen bereit hält, selber beschneiden und einzwängen ? Wer sich selbst um so ein Geschenk des Lebens bringt, hat für mich den Sinn des Lebens nicht verstanden. Um seelische Gesundheit zu erlangen braucht es eine ausgefüllte glückliche Sexualität! Das Recht darauf gebührt jeden Menschen!!! Was die Menschen glücklich macht, ist jedem selber überlassen. Dabei sollte nur immer darauf geachtet werden, dass alle Beteiligten mit Leidenschaft und Spaß dabei sind und Niemand zu Schaden kommt. REBENTISCH spielen schon seit vielen Jahren und vor allem mit viel Freude auf dem LesBiSchwulen Stadtfest in Berlin. Klar nutzen wir das auch als eine gute Möglichkeit auf die verschiedensten Lebensentwürfe aufmerksam zu machen und vor allem zu zeigen, wie schön das Leben sein kann, wenn man selbstbewusst für seine Freiheiten, Rechte und die Liebe einsteht.

Dieses Jahr werden REBENTISCH ein Special “10th ANNIVERSARY-Electro-Concert” veranstalten und freuen uns schon sehr auf das Spektakel.

DMW: Mir ist aufgefallen, dass immer wieder eine Ratte bzw. Tiere auf euren Covern zu sehen sind. Welche Bewandnis hat das?

Sven: REBENTISCH kämpfen für Freiheiten und Rechte von Mensch und Tier! Tiere sind für mich mit das schönste Geschenk, was wir auf unserem Erdball  erhalten haben. Meine stetigen Wegbegleiter in meinem Leben sind u.a. Ratten. Diese wunderbaren Geschöpfe erfreuen meine Seele zutiefst, aber auch unzählige andere Tierarten erfüllen mein Herz mit tiefer Freude. Ratten sind mein Wächter und begleiten REBENTISCH schon seit vielen Jahren als spirituell hochentwickeltes Wappentier.

DMW: Einige eurer Songtexte regen einem wirklich zum Nachdenken an und da stellt sich mir die Frage, ob du da aus eigenen Erfahrungen sprichst?

Sven: Ich hoffe mal die meisten meiner Texte… Für mich gilt, meinen Mund bei REBENTISCH nur dann zum sprechen und singen zu nutzen, wenn ich etwas zu sagen habe. Nichts langweilt mich mehr, wie solche auf Krampf zusammengeschusterte Texte, nur weil irgendwelche Leute sich wichtig machen und im Rampenlicht sonnen wollen… Ekelhaft! Unsere geschenkten Fähigkeiten, wie zum Beispiel das Verfassen von Texten, das Singen usw. haben wir alle auf diesem Planeten erhalten um diese mit unseren Mitmenschen zu teilen. Jeder soll bei seinen ganz individuellen geschenkten Fähigkeiten bleiben und sie ausleben und weitergeben… Wenn mir nichts einfällt zum schreiben oder singen, dann halte ich den Mund! Selbstverständlich sind alle Themen, die ich besinge, Themen die ich selber durchlebt habe oder sie haben mich in meinem Leben so sehr heimgesucht und beeinflusst, dass ich das Recht empfinde, darüber sprechen zu dürfen.

DMW: Gebt doch unseren Lesern und euren Hörern mal einen kleinen privaten Einblick. Was machen Sven Rebentisch und Max Momentum eigentlich beruflich?

Sven: Bitte was ? Unsere Berufung ist das Musik machen! Wir nutzen ungern diese etwas unemotionale Bezeichnung “Berufsmusiker”. Allerdings beinhaltet es in der Tat viel Mut, Kraft und Überzeugung, sich so einem Überlebenstraining wie dem Sprung ins “Haifischbecken Musikmaschinerie” zu stellen. Der klassische Berufsmusiker hat wohl mehr Sicherheit auf seinem Konto, wie wir, die ja auch nicht nur eben Musik machen, sondern Kunst & Musik vermischen. Wer Kunst macht, braucht Mut und sehr viel Kraft. Ehrlichkeit und Authentizität wird zur heutigen Zeit ungern von den Marionettenfäden- und Drahtziehern dieser Gesellschaft fair bezahlt. Wir müssen dankbar sein für jede noch existierende Nische und jedes kleine Versteck in der ein Leben fernab des vorgeformten Schablonen-Lebens noch erträglich und möglich ist.

DMW: Laut eigener Aussage habt Ihr ja für das laufende Jubiläumsjahr einige spezielle Projekte geplant und euch sogar schon bei euren Fans für ihre zehnjährige Treue mit der Maxi-Single „Dein Biss“ [reissue], die über Bandcamp zum kostenlosen Download bereitsteht,  bedankt. Auf welche Überraschungen können sich die Fans denn noch einstellen?

Sven: Die > FOR FREE < Download-Maxi-Single mit 5 Tracks von “Dein Biss”[reissue] ist nur etwas Kleines gewesen. Darauf folgt mindestens noch eine > FOR FREE < Download-Maxi-Single von “ANGST” [reissue] und eine weitere komplett neue Single steht in den Startlöchern, ein Doppel-Trancealbum ist in Arbeit und vor allem machen wir eine kleine feine Deutschland-Tour. Nun zudem kommen uns immer wieder Ideen, also da geht noch was dieses Jahr, versprochen!!!

DMW: Ich würde euch gerne das Schlusswort des Interviews überlassen, denn vielleicht gibt es ja noch den ein oder anderen Punkt, was ihr den Lesern noch mitteilen wollt!?

Sven: Ein ganz herzliches Dankeschön an Dark Music World für das Interview und Euer Interesse. Alle Leser, die es bis hierher geschafft haben möchte ich ebenfalls danken und Euch allen den freundlichen Verweis geben, unbedingt unsere Bandseite auf Facebook zu liken und schaut einfach immer mal wieder auf unsere stehts aktuelle Homepage: www.rebentisch-music.eu  mit allen Infos und vor allem bekommt ihr dort alles was wir musikalisch bisher gerissen haben. Schaut Euch auch alle unsere Musikvideos an und habt Spaß bei allem was ihr macht.

Dark Music World, WIR KOMMEN WIEDER! Es war schön bei Euch.

Unter folgende Links findet ihr REBENTISCH im Web:

Homepage

Facebook