Faun – Pagan (CD-Kritik)

FAUNAm 22. April erscheint FAUNs neues Album PAGAN auf ihrem eigenen Label “Pagan Folk Records”. Nachdem die letzten fünf Alben von FAUN Gold-und Platin-Awards, wie auch Platzierungen in den Top 5 der Albumcharts gewannen, kehrt die Ausnahmeformation mit PAGAN wieder zu ihren musikalischen Wurzeln zurück. Mit mystischen und archaischen Liedern werden hier heidnische Mythen besungen und heraufbeschworen. Mit kraftvollen Rhythmen, alten Instrumenten wie z. B. Drehleier, Moraharpa, Dudelsack und Harfe und mehrstimmigen Gesängen geht dabei die musikalische Reise in den hohen Norden, zu den Kelten, ins alte Finnland und zu den Ursprüngen unserer eigenen Kultur. Gemeinsam mit tollen musikalischen Gästen wie Lindy-Fay Hella von WARDRUNA und der Folk-Metal-Band ELUVEITIE spielt sich die Band dabei in eine musikalische Ekstase und meistert spielerisch die Gratwanderung zwischen tanzbarem Paganfolk und verzauberten Balladen. (Quelle: Pressetext)

Der Pressetext fasst dieses hervorragende Album in aller Kürze wunderbar zusammen. Wer sich auf FAUN einlässt, weiß, was er bekommt und wartet nur darauf, sich mit den ersten Klängen in einen wohligen Kokon treibender Klänge einzuschließen, um sich in den kommenden Minuten nur noch von der Musik treiben zu lassen. Auf Pagan ist ihnen dies wieder einmal besonders gut gelungen – jeder Track hat seinen ganz eigenen Zauber und kreiert eine fantastische Klangwelt. Gerade in ihrer Vielfältigkeit schaffen FAUN es zu überzeugen. Während es in „Gwydion“ zusammen mit Eluveitie noch laut und rockig zugeht, schaffen sie es mit den folgenden Songs wieder ein flüssig folkiges Grundgerüst zu bauen und das, ohne dass die Energie verloren geht oder der Bruch zu hart wirkt. Auch in den ruhigen Songs wie „Galdra“ (mit Lindy-Fay Hella) oder „Lord Randal“ hat man beständig das Bedürfnis, sich zu bewegen und der Musik zu folgen, auch wenn es nur mit einem sanften Schaukeln ist. Das Thema der heidnischen Mythen wird geschickt in die insgesamt 15 Titel verwoben und bietet einen schönen roten Faden, der sich durch das Album zieht. Die Instrumentierung ist, wie von FAUN nicht anders zu erwarten, zu jeder Zeit astrein. Die Töne glasklar und jeder Einzelne kann in seiner gesamten Klanggewalt vollends wirken. Das Zusammenspiel aus modernen Elementen mit aber vorwiegend alten Instrumenten schafft eine großartige Melodie, die den Hörer nicht mehr loslässt. Hier lohnt es sich, das Album als ein Großes und Ganzes zu betrachten und den Songs in ihrem Fluss zu folgen. Auch einzeln können die Songs überzeugen, aber im Gesamten schaffen sie eine viel größere musikalische Tiefe. Das führt aber auch dazu, dass man kein wirkliches Highlight herauspicken kann aus dieser Fülle an großartigen Songs. Welcher aber nach mehrmaligem Hören immer und immer mehr herausstechen kann ist „Gwydion“, der zusammen mit Eluveitie performt wird. Der Kontrast zwischen dem lieblichen Klargesang, den man von FAUN gewohnt ist und dem brachialen, tiefen Tönen von Eluveitie – absolut irre. Auch die Klimax des Songs ist perfekt arrangiert, sodass er sich von Strophe zu Strophe immer weiter steigert und am Ende in einem traumhaften, klanggewaltigen Duett mündet. So kommt es, dass der Song, der wohl am untypischsten für FAUN ist, jener, welcher ist, der am Ende im Kopf bleibt und herausstechen kann. Ein gelungener Ausflug, von dem es gerne auch mehr geben darf! Zum Ende des Albums wartet noch eine Überraschung – „Liam“. Diesen Song kennen wir zum Beispiel von In Extremo – hier nur deutlich rockiger performt. Der Ursprung dieses Songs ist ein uralter gälischer Text, der nun auch von FAUN interpretiert wurde. In einer ruhigen und treibenden Version, die den Langspieler hervorragend abschließt.

Fazit: FAUN haben eine beeindruckende Diskografie hinter sich und schaffen es immer noch in ihrem unvergleichlichen Stil jedes Mal aufs Neue zu begeistern. Man weiß zu jeder Zeit, woran man ist, und kann sich vom ersten Ton an auf das Konzept einlassen. Lagerfeuer, Sternenhimmel und PAGAN, das ist die ideale Kombination. Außer natürlich man kann FAUN dieses Jahr wieder im Festivalsommer bejubeln, dann sollte man das tun, wobei das eine das andere natürlich nicht ausschließt.

Tracklist:

01. Galdra feat. Lindy-Fay Hella
02. Halloween
03. Gwydion feat. Eluveitie
04. Wainamoinen
05. Tamlin
06. Neun Welten
07. Lord Randal
08. Innisfree
09. Ran
10. Baldur
11. Caer
12. Willow Tree
13. Zeit der Raben
14. Anagin
15. Liam

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Release: 22.04.2022
Genre: Pagan Folk
Label: Pagan Folk Records

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