SEA OF SIN – Unbroken (CD-Kritik)

SEA OF SIN sind eine deutsche Synthpop-Band, die 2018 mit ihrem lange erwarteten Comeback-Album FUTURE PULSE aufhorchen ließ, u.a. mit diversen Top-Ten-Platzierungen in den Deutschen Alternative Charts (DAC) und German Electronic Web Charts (GEWC). Während das letzte Album größtenteils aus Re-Edits älterer Songs bestand, ist SEA OF SIN 2019 mit komplett neuen Songs am Start. Und das Warten hat sich gelohnt. Das neue Album UNBROKEN (19.04.) zeigt die beiden Gründungs-Mitglieder Klaus Schill (Vocals + Words) und Frank Zwicker (Synths, Guitars + Production) musikalisch ausgereifter denn je. (Pressetext)

Gleich am Anfang ist man wahrhaft kontaminiert von diesem Sound der Extraklasse von der ersten Auskopplung „Contamination“. Da schwingt sich die lässige Leichtigkeit, Sehnsucht und Gefühl ins Ohr und Herz. Im nächsten Titel „You…(Bitter Sweet)“ lebt der 80er Jahre New Wave Charme wieder auf. Den einen speziellen Gitarrensound haben auch schon „The Cure“ und auch „The Editors“ im Programm gehabt. Erstaunlich ihn gerade hier wieder zu hören, klingt aber super an dieser Stelle. Der Refrain ist so … romantisch! Bei dem Track „Love Won’t Wait“ würde wegen der schönen Hookline jede Synthpop-Band blass vor Neid werden. Das geht ungelogen so weiter! „Valentine“ … ‘there was a time I thought that you were mine’. Das ist wahrlich gekonnt, das so ungekünstelt und offenherzig zu singen. Traumwandlerisch tief in die Welt der Emotionen eingetaucht ist „Unspoken Words“. Immer wieder schön zu hören sind die intensiven Vocals mit dem besonderen Timbre von Sänger Frank Zwicker. Wie als Fortsetzung fügt sich „Leave Me Alone“ an: unaufgeregt und doch intensiv in seiner Wirkung! Voller Zuversicht erscheint „Immaculate“ am Horizont. Es wirkt alles so fein und detailreich fein ziseliert, was die Ohren erreicht. Etwas minimalistischer arrangiert ist der Titel „Sustaining The Past“, in dem Klavier und Violine für akustisches Beiwerk sorgen. „What Are You Waiting For?“ ist ein fantastisch tanzbarer Song mit Dynamik, Herzschmerz und einem interessanten Rhythmikpart, der schön organisch kling. Zarte Klavierklänge verzaubern das balladeske „Floating Away“, während „Satellites“ mit recht schrägen Synthklängen myste- riöse Stimmung verbreitet. Lässigen Dark Pop gibt es bei „Substitute“. Das wirkt wie eine weiche Kuscheldecke an kalten Tagen: Man fühlt sich wohlig eingehüllt. Zarte Arpeggien ergießen sich wasserfallartig und formen den Einstieg zu „Naked“. Am Ende erklingt das Instrumental „Bitter Sweet – Reprise (Instrumental)“. Der Ausklang eines Albums könnte nicht schöner, eleganter und weicher ausfallen wie dieser!

Fazit: Mich beeindruckt die absolute Leichtigkeit, wie SEA OF SIN auf „UNBROKEN“ ein musikalisches Schätzchen nach dem anderen abspulen. Das Album ist Balsam für die Seele, wenn nach Sonnenschein Regen einsetzt, alles grau und trüb erscheint und man beim Hören bald auf Woche 7 schwebt. SEA OF SIN vereinen auf diesem Werk perfekt alles, was guter Synthpop ausmacht: Leichtigkeit, Charme, zu Herzen gehender Gesang und epische Melodien. Wie in einem guten Cocktail bedienen sie sich mehreren Zutaten und man hört Komponenten, die an große Synthpop-Bands wie Erasure erinnern als auch Zutaten aus dem frühen (Electro) New Wave. Diese Komponenten setzen sie ganz zart ein, verweben sie zu einer eigenen, feinen Kreation. Ich bin sehr angetan und begeistert von diesem Album!

Tracklist:

01. Contamination
02. You ..
03. Love won’t Wait
04. Valentine
05. Words Unspoken
06. Leave me alone
07. Immaculate
08. Sustaining the past
09. What are you waiting for?
10. Floats away
11. Satelites
12. Substitute
13. Naked
14. Bitter Sweet – Reprise (Instrumental)

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VÖ: 19.04.2019
Genre: Synthpop
Label: Sea of Sin (Nova MD)

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