Rave The Reqviem – FVNERAL [sic] (CD-Kritik)

Rave The Reqviem sind zurück! Mit ihrem neuen Album „FVNERAL [sic]“ machen sie sich bereit an alte Erfolge anzuknüpfen und noch darüber hinauszuwachsen. Passend zum neuen Album hat sich auch eine neue Stimme eingefunden, die dem Album den besonderen Schliff verleiht. Sänger und Mastermind The Prophet wird unterstützt von Neuzugang The Seraph, die sich hervorragend in die soge- nannte Kirche von Rave The Reqviem einfügt.

Das Album hat wirklich alles zu bieten, was man von einem erstklassigen Album erwarten kann. Angefangen mit einem industrialen, verzerrten Intro, dass nicht mit Tempo geizt und das Album so richtig einheizt. Vom Intro abgesehen erwarten den Hörer dann noch zehn abwechslungsreiche Songs, bei denen ein Reißer den nächsten jagt. Geballte Power, aufgeladene Emotionen, Synthieklänge in perfekter Harmonie mit Bass und Gitarre, ein wummerndes Schlagzeug begleitet von Gesang, der sein Spektrum zwischen zart und hart sucht. Die Abwechslung zwischen der wirklich engelsgleichen Stimme von Sängerin The Seraph, die auch alle hohen Töne einwandfrei getroffen hat, und der markanten, kratzigen, sehr tiefen Stimme von The Prophet ist wirklich hörenswert. In wirklich ausnahmslos jedem Song wurden musikalische Highlights gesetzt, die Elektronik fährt Achterbahn, die Stimmung steigt und das alles, ohne überladen oder hektisch zu wirken. Das einzige Manko ist tatsächlich, dass nach elf Songs schon Schluss ist. Von dieser wunderbaren Kapelle hätte man gerne noch einige Songs mehr gehört. Vollkommen egal, ob man jetzt ein Fan von schreddernden Gitarren, von klassischem Goth-Rock oder Popeinflüssen ist – hier kommt wirklich jeder auf seine Kosten. Die verschiedensten Genres werden angeschnitten, oder vollkommen verinnerlicht, ohne dabei den Eindruck zu erzeugen irgendwo halbe Sachen zu machen, oder zu viel zu wollen. Rave The Reqviem wollten viel, haben aber auch alles davon zu mindestens 100% erreicht. Will man jetzt einzelne Songs herauspicken, so muss auf jeden Fall „Ghost Royal“ genannt werden, das sich in der Mitte des Langspielers findet. Ein flottes Grundtempo mit mindestens ebenso schnellem Gesang, der dennoch glasklar und verständlich klingt, zieht den Hörer von der ersten bis zur letzten Sekunde durch den Song. Hier findet man auch einige der härteren Elemente wieder, die sich geschickt in das Gesamtkonzept einfügen. Auch in „Ovtnvmbered“ der direkt darauf folgt werden geschickt die verschiedensten Elemente vermischt, schnelle Passagen, werden abgelöst von zarten Einschüben, die mit tiefen Sprechgesang abgerundet werden, während im Hintergrund noch die letzten Klänge von lieblichen Klargesang verstummen. So kann man das gesamte Album eigentlich in einem Song beschreiben, Abwechslung vom ersten bis zum letzten Ton, aber in ein hervorragend harmonierendes Gesamtkonzept verpackt. Bei „Ovtnvmbered“ erkennt man auch ganz klar die Konsequenz in der Schreibweise der Band. Das U in Requiem wurde durch ein V ersetzt und das zieht sich durch die gesamte Bandgeschichte. Vollkommen egal, ob im Band- oder Albumnamen, Songtiteln oder in Facebook-Posts, ein U suchen wir vergebens. Es fällt wirklich schwer sich hier einige, oder gar alle Songs zum Bewerten heranzuziehen – ein Song würde besser als der nächste wegkommen und das wäre auch noch untertrieben. Der abschließende Song aber „For They Shall Inherit The Earth“ ist aber noch einige Sätze wert. Hier wird komplett auf Gesang verzichtet, leichte chorale Klänge im Hintergrund sorgen für epochale Stimmung während Orchesterklänge durch die Minuten tragen und so das Album sehr stimmungsvoll abschließen. „Skydweller“, ein Song der sich am Beginn des Silberlings befindet verdient auch noch eine separate Erwähnung. Ein so mitreißender Refrain, sowohl gesanglich, als auch musikalisch in aller Extravaganz, die im zusteht, hört man selten. Definitiv das eine große Highlight unter vielen auf FVNERAL [sic].

Fazit: Ich schäme mich tatsächlich von dieser großartigen Band bis zum heutigen Tag nichts gehört zu haben. Bei mir sind sie vollkommen unter dem Radar durchgeflogen. Wo wart ihr die letzten Jahre, bzw. wo war ich? Vollkommen egal, das kann alles nachgeholt werden. Was auf jeden Fall feststeht, ist, dass mich selten ein Album so absolut geflasht hat, das mich jeder Song überzeugen kann und ich tatsächlich sprachlos aufgrund der hohen musikalischen Qualität bin. Ich ziehe meinen Hut – sehr, sehr gerne mehr davon!

Tracklist:

01. FVNERAL [sic]
02. Skydweller
03. Saint Jvdas
04. Are Yov Happy Now, Fidelio
05. Horizon
06. Ghost Royale
07. Ovtnvmbered
08. Illvminate Me
09. Crack The Sky
10. Till Death Do Me Part
11. For They Shall Inherit The Earth

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VÖ: 19.10.2018
Genre: Indvstrial Metal
Label: Out of Line Music

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