Im Interview mit Gitarrist Marco Heubaum von Xandria

Seit 1994 sind Xandria am Start, 1997 wurden sie aufgelöst, seit 2000 lärmen sie sich konsequent durch die Lande und werden dabei immer lauter und mächtiger! Zwei Bassisten haben sie bisher ausgetauscht ebenso wie einen Drummer, Dianne van Giersbergen ist aktuell die dritte Frontfrau. Die aktuelle Besetzung jedoch ist stärker denn je! Mit Marco Heubaum an der Gitarre, dem zweiten Gitarristen Philip Restemeier und dem Schlagzeuger Gerrit Lamm sind immerhin noch genügend bekannte Gesichter dabei und auch die „Neuen“ Steven Wussow am Bass ebenso wie Dianne sind wahrlich keine Unbekannten auf dem Gebiet des Metal. 6 Alben, eine Best of und eine EP gibt es von den Bielefeldern bisher, das letzte Werk „Sacrificium“ und die EP „Fire & Ashes“ haben sie in der aktuellen Besetzung aufgenommen. Seitdem sind sie getourt und haben sämtliche Festivals besucht.

Anlässlich der bevorstehenden Veröffentlichung ihres siebten Studioalbums, welches den Namen „Theater Of Dimensions“ trägt und am 27.01.2017 via Napalm Records das Licht der Welt erblickt, konnten wir Gründungsmitglied und Gitarrist Marco Heubaum für ein Interview gewinnen und einige Fragen stellen – aber lest selbst:

Nicci (DMW): Schön, dass ihr die Zeit gefunden habt, mit uns zu plaudern. Wie gehts euch denn so?

Marco: Gerne! Danke, gut!

Nicci (DMW): Nach dem überaus erfolgreichen Release von Sacrificium (2014) und der bis dato umfangreichsten Tour mit weltweit über 150 Shows, erscheint nun am 27. Januar 2017 euer siebtes Studioalbum „Theater Of Dimensions“. Wie hoch sind eure eigenen Erwar- tungen an dem neuen Album?

Marco: Unsere Erwartungen sind bereits erfüllt, denn wir sind sehr zurfrieden mit den Songs, die wir aufgenommen haben und besonders auch auf die Produktion. Ich glaube, ein Xandria Album hat noch nie so gut geklungen.

Nicci (DMW): Wie lange habt ihr an dem Album gearbeitet? Und wo habt ihr es aufgenom- men?

Marco: Wenn es alleine um die Produktion geht, die fand über den Sommer 2016 statt, in den Sandlane Studios in den Niederlanden, zusammen mit unserem Produzenten Joost van den Broek.

Nicci (DMW): Auf dem neuen Werk habt ihr euch musikalische Unterstützung von erst- klassige Gastmusiker wie unter anderem von Henning Basse (Firewind), Zaher Zorgati (Myrath), Björn Strid (Soilwork) und Ross Thompson (Van Canto) geholt. Wie kam es zu dieser Zusammen- arbeit?

Marco: Es war für einige der Songs einfach wichtig, eine andere Stimmfarbe einzubringen, um sie und die Bedeutung der Texte voll zur Geltung kommen zu lassen. Dann haben wir jeweils überlegt, wer dafür in Frage käme. Zum Glück haben sich unsere Wünsche erfüllt und wir haben diese exzellenten Sänger gewinnen können.

Nicci (DMW): Bereits im Dezember habt ihr mit dem neuen Video und Song „We Are Murderers (We All) feat. Björn Strid of Soilwork“ einen ersten Ausblick in das neue Album gewährt. Wie waren die allgemeinen Reaktionen auf diesen Song?

Marco: Der Song ist ein wenig anders als das, was man von uns bisher gewohnt war. Wir wollten damit bewusst die Leute ein wenig überraschen und zum Hinhören animieren. Denn auch die Message des Songs ist uns sehr wichtig. Da auch diese in sehr prägnanter und provokanter Form präsentiert wird, haben wir mit dem Song stark polarisiert, und das ist auch genau das, was wir wollten.

Nicci (DMW): Gibt es einen Song auf „Theater Of Dimensions“ der euch besonders am Herzen liegen? Warum und wie ist dieser entstanden?

Marco: Da kann man natürlich nicht nur einen nennen. Das Album ist sehr vielseitig, das vielleicht facettenreichste Album, das wir bisher aufgenommen haben. Das merkt man an den Reaktionen auf die beiden vorab veröffentlichten Songs. Während der eine Song sehr anders ist, als was man von uns gewohnt war, ist der andere genau das, für das wir bekannt sind. Und interessanterweise hat beides jeweils polarisiert. Den einen war der eine Song zu anders, den anderen der andere zu sehr das, was sie von uns schon kennen. Und dann genauso viele, die genau das jeweils gut an den Songs finden. Das beweist, dass man weder alle Erwartungen zu jeder Zeit erfüllen kann, aber auch nicht muss. Man muss nur das machen, was man selber verwirklichen will.

Nicci (DMW): Wird es noch eine ausgedehnte Tour zum neuen Album geben? Wenn ja, wann?

Marco: Ja, natürlich. Es wird dieses Jahr viele Konzerte geben, die zurzeit in der Planung sind. Die Daten werden in Kürze bekanntgegeben.

Nicci (DMW): Wie sieht das mit dem Songwriting aus? Wer übernimmt diesen Part bei euch oder entwickelt ihr die Songs alle zusammen?

Marco: Es war schon immer so, dass die meisten Songs oder Ideen von mir kommen. Wir arbeiten aber alle zusammen an den Ideen und wir formen zusammen den endgültigen Song daraus.

Nicci (DMW): Was war Euer schönstes Erlebnis im letzten Jahr?

Marco: Ich würde da jetzt etwas Persönliches nennen, aber Du fragst sicher nach einem gemeinsamen Erlebnis der Band. Ich denke, man kann sagen, dass es das Erlebnis der Einheit in dieser Band ist, wie wir zusammen durch alle Höhen und Tiefen gegangen sind, immer noch da sind und am Ende dieses Album zusammen erschaffen haben.

Nicci (DMW): Gibt es favorisierte Bands, mit denen ihr gerne mal auf Tournee gehen oder sogar zusammenarbeiten würdet?

Marco: Da hat sicher jeder in der Band seine eigenen Favoriten, wir haben teilweise recht unterschiedliche Präferenzen. Und der persönliche Geschmack hat dann häufig nichts mit der Realisierbarkeit oder der Realität des Musikbusiness zu tun. Da geht es dann leider oft um andere Faktoren. Aber wenn all das keine Rolle spielte, wäre eine Tour mit Iron Maiden sicher etwas Feines zum Beispiel…

Nicci (DMW): Wo seht ihr euch in 5 Jahren?

Marco: Ich habe ehrlich gesagt nicht die geringste Ahnung. Ich habe mir auch abgewöhnt, so weit in die Zukunft zu schauen, erst recht nicht mit Erwartungen. Es kommt am Ende eh alles irgendwie anders. Manchmal schlechter, aber oft auch zwar anders, aber besser als gedacht.

Nicci (DMW): Dann bedanke ich mich bei Euch für dieses Interview und überlasse Euch das Schlusswort.

Marco: Ich bedanke mich auch und wünsche Euch allen da draußen ein gutes und friedliches Jahr 2017.

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(Photo Credit by Stefan Heilemann)