Gotthard – #13 (CD-Kritik)

GOTTHARDWenn es in Sachen Swiss Rock eine sichere Bank gibt, heißt sie GOTTHARD. Vor 28 Jahren im Tessin gestartet, kann man den Multiplatin-Rockern längst Weltklasse attestieren. Mit 16 No.1-Alben, mehr als drei Millionen verkauften Platten weltweit sowie globalen Awards und Ehrungen, könnten sich die Herren Leoni, Lynn, Habegger, Scherer und Maeder theoretisch mal locker machen. Aber keine Chance: Auch nach weit über 2000 Liveshows auf dem gesamten Planeten und unzähligen Headliner-Touren sind GOTTHARD kein bisschen müde und bringen nach der gefeierten Akustik-Werkschau Defrosted 2 jetzt ein brandneues Album, das beweist: Diese Band hat weiterhin eine Überdosis Rock im Tank. Ihr 13. Studio-Album heißt schlicht #13 und spätestens nach 13 Sekunden Musik ist klar – mehr Worte sind bei diesen 13 Tracks auch unnötig. (Quelle: Pressetext)

Der Einstieg erfolgt ohne Umschweife in den ersten Sekunden. Sänger Nic Maeder verkündet die „Bad News“ mit kratzig-hoher Stimme, die ein Inferno an Gitarren- und Schlagzeugklängen nach sich zieht. Wer nicht jetzt schon begeistert ist, dem ist nicht mehr zu helfen. Das Gesamtwerk ist eine Ode an den Rock‘n‘Roll. Wie versprochen abwechs- lungsreich, ohne Kompromisse und ein solides Tempo, dass sich durch alle Werke zieht. Für jeden Gitarrenfan ist es eine wahre Freude, den Tracks zu lauschen und sich die Saiten um die Ohren hauen zu lassen. Aber nicht nur Fans der klassischen Rockchöre komme auf ihre Kosten. Experimentell, ja schon orientalisch angehaucht zeigen die Schweizer ihr weites Spektrum und überzeugen mit „Missteria“, einem Song der es durch seinen fließenden Rhythmus schafft trotz der ungewohnten Klangumgebung voll zu überzeugen und den Hörer in seinen Bann zu ziehen. Natürlich darf auf einem GOTTHARD-Album auch der ein oder andere zarte angeschlagene Ton nicht fehlen und auf #13 bekommen wir gleich mehr davon. In „S.O.S.“ steigern sich gefühlvolle Passagen zu einem wundervoll emotional klingenden Höhepunkt, der Gänsehaut verursachen kann. Der Song, der ursprünglich 1975 von ABBA veröffentlicht wurde, erscheint in einem moderneren Gewand und ist ein mehr als gelungenes Tribute an eine legendäre Band. Fast noch schöner ist aber die von der Band als „akustische Liebeserklärung“ bezeichnete Ballade „Marry You“. Damit übertreiben sie auch kein bisschen, denn genau das ist dieser Song. Selten hat man so viele schöne Worte in einem Song verarbeitet gehört. Ein emotionales Feuerwerk. Die Balladen sind so im Album platziert, dass sie genau zur richtigen Zeit eine kleine Verschnaufpause bieten. Allerdings wirklich nur genau so lange, dass man nicht aus dem Hörfluss gerissen wird. Die darauf folgenden Werke haben in beiden Fällen einen sehr sanften Start, der es ermöglicht, den Stimmungswechsel voll zu erleben, ohne gleich einen Kulturschock zu erleben. Sehr, sehr klug gelöst. Da merkt man, hier sind Profis am Werk. Sowohl bei der Gesamtkomposition, als auch bei der Abmischung des Langspielers. Vor allem die Gitarren klingen bretthart und lassen sich schön identifizieren, der Gesang ist immer verständlich, einzig das Schlagzeug klingt an der einen oder anderen Stelle leicht blechern. Da hätte ich mir etwas mehr Druck gewünscht. Durch die gelungene Gesamtkomposition fällt dies aber kaum auf und man kann darüber locker hinwegsehen. Was #13 auch schafft, dass alle Songs im Verbund hervorragend wirken, aber auch jeder Song absolut für sich stehen kann. Hier gibt es keine Lückenfüller oder lieblos produzierte Songs, die es gebraucht hat um auf 13 Tracks zu kommen. Jeder Song erzählt seine eigene Geschichte und lädt den Hörer auf eine neue Reise ein.

Fazit: Die 13 ist hier definitiv eine Glückszahl. 13 Songs, einer perfekter als der andere. Man fragt sich, wie es eine Band nach fast 30 Jahren noch schafft gemeinsam die Bühnen dieser Welt zu rocken und in regelmäßigen Abständen immer wieder solche Meisterwerke zu produzieren. Nicht umsonst haben die Schweizer bereits mehr als drei Millionen Tonträger verkaufen können. Mit #13 kommen zu dieser beachtlichen Summe sicher noch einige dazu. Hier wurde ein Album produziert, dass das Herz von jedem Rock‘n‘Roll Fan höher schlagen lässt, das man aber auch gemütlich zwischendurch hören kann. Wenn man es so nicht schafft, die eh schon enorme Fangemeinde wachsen zu lassen, dann gar nicht!

Tracklist:

01. Bad News
02. Every time I Die
03. Missteria
04. 10.000 Faces
05. S.O.S
06. Another last Time
07. Better than Love
08. Save the Date
09. Marry You
10. Man on a Mission
11. No time to Cry
12. I can say I´m Sorry
13. Rescue Me

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Release: 13.03.2020
Genre: Hard Rock / Heavy Metal
Label: Nuclear Blast (Warner)

GOTTHARD European Tour 2020
+ Special Guest: Magnum

14.04.2020 Wien, Gasometer (ohne Magnum)
16.04.2020 Frankfurt, Batschkapp
17.04.2020 Regensburg, Airport Obertraubling
18.04.2020 Balingen, Volksbankmesse
20.04.2020 München, Tonhalle
21.04.2020 Fürth, Stadthalle
22.04.2020 Hamburg, Grosse Freiheit 36
24.04.2020 Hannover, Capitol
25.04.2020 Bremen, Pier II
26.04.2020 Berlin, Tempodrom
28.04.2020 Singen, Stadthalle
29.04.2020 Köln, E-Werk
30.04.2020 Saarbrücken, Garage

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