Me The Tiger – What Is Beautiful Never Dies

Die schwedische Gemeinde Falun brachte im Frühling 2012 einen ganz besonderen Tiger hervor: Die Elektro-Pop Band Me The Tiger. Musikalisch repräsentiert Me The Tiger, bestehend aus Gabriella Åström (Vocals & Synth), Tobias Andersson (Synth & Guitar) und Jonas Martinsson (Drums), einen treibenden, energievollen und melancholischen Stil des Elektro-Pop, der durch seinen Fokus auf starken Chorus auffällt, der frischen Wind in die Elektro-Szene bringt. Die Texte und deren Botschaft sind das Herzstück von Me The Tiger. Sie wollen nicht nur auf der Bühne durch eine umwerfend kraftvolle Life Show unterhalten, sondern auch gesellschaftlich kritische Themen musikalisch und textlich in Szene setzen. Die Botschaft von Me The Tiger heisst auf Werte wie Solidarität und eine faire und humanere Gesellschaft achtgeben. Nach der erfolgreichen Veröffentlichung von “Vitriolic” (2015) und das selbstbetitelte Album „Me The Tiger“, welches im April letzten Jahres erschien, kam nun am 18. August das brandneue Werk unter dem Titel „What Is Beautiful Never Dies“ über Repo Records (Alive) auf den Markt.

Der Einstieg in das neue Werk der schwedischen Tiger „I Thought Sleep Would Do It“ führt mit einem bezaubernden Anfang gleich in ein dynamisches, hinreißendes Synthiepop-Stück, das einfach durch seine geschmeidige Kompostion einfach nur gefallen muss. Der Sound ist ein bisschen Retro, poppig und baut durch den verschärften Einsatz des Choruseffekts einen massigen Wall of Sound auf und erinnert stilmäßig an „Heartbeat“ aus ihrem Album „Vitriolic“. Dieses Lied hat Potenzial zum Partykracher! „Saknaden“ folgt dem gleichen Muster mit einem ruhigen, leisen Einstieg, um dann energievoll loszugehen. Der Sound ist nicht ganz so breit und kommt filigraner rüber. Die Singleauskopplung „Hollow“ geht mit einem trocknen, treibenden Elektrosound los, um dann in einen sehr ähnlichen Gesangsteil zu fallen, wie die beiden Vorgänger mit dem Bombastchorus. Das ist toll dynamisch, aber differenziert sich nur kaum zu den ersten Songs aus. Ohrwurmqualitäten hat dieses Stück allemal. „Hiraeth“ ist die erste Ballade. Zart und elfengleich schwebt sie dahin, im Hintergrund ganz dezent erklingen Geigen und bilden den Seidenteppich zur Stimme von Sängerin Gabriella Åström. Es ist das erste Lied, was ohne den Bombastchorus auskommt. Das steht ihm sehr gut. Darauf folgt eine Midtempo Nummer „Meadow“, worin wieder der starke Chorus verwendet wird. Das nimmt ihm die anfangs anklingende Originalität mit dem interessanten Elektroeinstieg mit dem ungewöhnlichen Sound und der verhaltenen Singstimme. Bei „Of What I Am“ erwartet einen ein toller Einstieg ins Lied, der einen gleich mitnimmt in diese dynamische, melodische Nummer. Nur leider hat man beim Refrain das Gefühl, diesen gefühlt schon bei jedem vorangehenden Stück gehört zu haben. „Kerosene“ ist mehr so das typische Füll-Lied: Midtempo, nicht ganz so viel Dramatik, weniger Ohrwurm- faktor, aber nett zu hören. „This Is Not Me“ hingegen beginnt wie eine schöne Elektro- nummer und bekommt beim Einsatz des Gesangs eine tolle eingängige, poppige Melodie aufgesetzt. Das reicht ganz klar an die kraftvolle Struktur des erfolgreichen Erstlings der Tiger heran. Das strotzt so vor Dynamik und kitzelt angenehm in den Ohren. Jetzt wird es Zeit für die nächste Ballade: „Your Empire“. Diese Ballade hat eine schöne innere Dynamik und rhythmische Spannung, die ohne den übermäßigen Einsatz des Chorus noch besser hätte durchkommen können. „What Is Beautiful“ ist das typische „Tiger-Lied“, ein bisschen rockiger ausgerichtet als die anderen Titel, kommt hier die Power, die Kompositionsfähigkeit der Band rüber. Das ist klasse! Mit der eingängigen Hymne „You Must Die“ (Fortress Europa) verabschieden sich die Tiger aus ihrem Drittwerk.

Fazit: Auf dem ersten Album „Vitriolic“ sind Me The Tiger noch deutlich elektronischer in ihrer Ausrichtung. Da wirken sie technischer, klarer und viel weniger bombastisch als auf dem aktuellen Album. Es hätte einigen Songs auf dem neuen Album gut getan, wenn die Tiger diesen Bombastchorus etwas zurückgenommen hätten, denn auf Dauer ist es anstrengend zu hören, und den Liedern geht teilweise ihre Originalität und Transparenz flöten. Das ist Kritik auf sehr hohem Niveau, aber Me The Tiger müssen sich an ihrem ersten großen Wurf messen lassen. Ansonsten ist diese Band absolut frisch, gut zu hören und ihr gesellschafts- politische Ansinnen ihrer Musik ist unterstützenswert. Ich bin sehr auf ihren Werdegang gespannt.

Tracklist:

01 I Thought Sleep Would Do It
02 Saknaden
03 Hollow
04 Hiraeth
05 Meadow
06 Of What I Am
07 Kerosene
08 This Is Not Me
09 Your Empire
10 What Is Beautiful
11 You Must Die (Fortress Europe)

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VÖ: 18.08.2017
Genre: Elektro-Pop
Label: Repo Records (Alive)

Me The Tiger im Web:

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