Cephalgy – Gott Maschine Vaterland (CD-Review)

Eine der beliebtesten, deutschen Dark-Electro-Bands ist zurück! Auf „Gott Maschine Vaterland“ destillieren Cephalgy die Essenz ihres Sounds zu einem der explosivsten Genre-Alben der letzten Jahre. Nach über 5 Jahren lassen Cephalgy endlich ihren mit Spannung erwarteten, neuen Longplayer vom Stapel. Schon von den ersten Tönen an macht „Gott Maschine Vater- land“ jedoch unmiss- verständlich klar, dass die Zeit sinnvoll investiert worden ist. Cephalgy spielen ihre Stärken voll aus, sind dunkel, dreckig, reduziert… eine Maschine aus Beats, Bässen und Exkursionen in die Abgründe menschlicher Emotionen. Schmerz wird zu einer lustvollen Sucht, Liebe kann Krieg sein und doch verfällt man ihr immer wieder mit ganzem Herzen. Dunkle Beat-Monster vermählen sich mit sinistrer Romantik und selbst die Verbindung von EBM und Neuer Deutscher Härte klingt hier ganz und gar nicht abwegig. Mit dem wohl konsequentesten Dark-Electro-Album der letzten Jahre geben Cephalgy ihren Wurzeln eine kraftvolle Frischzellenkur und fräsen sich mit Nachdruck und verdammt starken Songs direkt in die Seele. Lass‘ deine dunkle Seite ‚raus… Dark is the new sexy, auf der Tanzfläche, wie auch zu Hause. Aber Vorsicht! Einmal angefixt, könnte der Alltag ziemlich langweilig erscheinen. (Quelle: Out of Line)

Am 17.02.2017 erscheint dieses Monster. Bereits der Vorgänger „Leid statt Liebe“ zeigte, dass Cephalgy eine neue musikalische Ebene erreicht haben. Was Euch auf dem Neuling erwartet, erfahrt Ihr jetzt: Es geht schon bombastisch los mit „Anatomie“. Verzerrte Elektronik, elektronisch verzerrte Vocals, ein starkes Sample. Das Ganze geht über in eine gewaltige Dark Electro Nummer, die beweist, dass Jörg noch mehr keifen kann als sonst schon. Starker Opener! Mit „Bei dir sein“ ertönt eine der typischen Balladen von Cephalgy. Tief, berührend, melancholisch, wunderschöne Melodien, klasse Gesang, herzzerreißender Text. Einfach nur wunderschön! Auch das elegische „Gefallene Liebe“ passt da super dazu. Hier ist Sanny alleine zu hören. Wunderschöne Dark Romantic Perle! Romantisch ist es allerdings überhaupt nicht. Eher abrechnend. Dann präsentiert sich Herz- und Titelstück „Gott Maschine Vaterland“. EBM, Dark Electro, himmlische Melodien, Gesellschaftskritik. Cephalgy machen hier sehr deutlich, worum es ihnen bei dem Namen und dem Album geht. Nachdem Cephalgy auf den letzten beiden Werken komplett auf englisch verzichtet haben, gibt es immerhin einen englischen Namen und der Refrain ist auf englisch. „Symphony of my Heart“ trägt Jörg gemeinsam mit Sanny vor und es erwartet Euch die herzzerreißende Melancholie, die wir so von der Band lieben. Hier treffen NDH und Dark Electro aufeinander. Echt klasse bei dem Lied. „In my Head“ verschreibt sich komplett dem NDH mit starker EBM-Schlagseite. Hier wird es düster und extrem mit etwas mehr Tempo. Auch „Neverending Life“ ist sehr düster. Da passt das Sample von Rohrschach aus „Watchmen“ einfach nur perfekt dazu. Tolles Liedlein! „Willst du“ ist ein Song, den man so noch nie von Cephalgy hörte. Dröhnend, extrem düsterer Gesang, Gruselfaktor, extreme Dunkelheit, eine neue Art der Elektronik. Verdammt gut geworden! Feinsten Dark Electro mit feinem Sample und düsterer Thematik liefert dann wieder „Burning Heart“. Deutscher Text, englischer Refrain, im Refrain singt Jörg mit Sanny. Auch „Utopia“ hat wieder ein feines Sample, eingebettet in feinsten Dark Electro. Utopia – in diesem Fall das schwarze Paradies! Ost+Front werden sich über das Lied freuen! Aber auch ohne das einfach eine sau starke Hymne! „Verfluchter Leib“ hat man so auch noch nie von Jörg gehört. Hier geht es mit derbem Dark Electro um BDSM und Hingabe. Verruchte düstere Erotik weht da mit. Starken, derben, straighten „Auf die Fresse“ EBM mit ordentlich Rhythmus und Tempo im Blut bekommt ihr mit „Für dich“. „Blut zu Blut“ vereint alle Feinheiten und Kostbarkeiten, die EBM und Dark Electro so bieten. Die Lyrics sind sehr durchdacht und treffen genau dort, wo sie auch treffen sollen. „Es tut mir leid (Outro)“. Was soll man da groß sagen. Ein richtig geiles Instrumental, extrem traurig, ein reflektierender Erzähler, starke Worte, elegisch, packend, tief, berührend, einfach ein richtig feines Finale!

Fazit: Egal, was Cephalgy veröffentlichen – es knallt! Und sie gehören zu der Sorte Szene-Bands, die mit jedem weiteren Album noch düsterer werden! Alleine schon das Cover und der Name „Gott Maschine Vaterland“ sind wuchtig genug. Der Sound, die Melodien, Jörgs neue Stimmfarbe, die düsteren Thematiken, Sannys Abrechnung – hier werden Wege gegangen, die die Band vorher noch nie betreten hat! Dennoch besinnen sie auch auf alte Stärken. Damit ende ich, bedanke mich herzlichst bei Cephalgy und Euch, sage bis bald und stay tuned! Euer Krähenkönig (Riccardo Oldenburg)

Tracklist:

01 Anatomie
02 Bei dir sein
03 Gott Maschine Vaterland
04 Symphony Of My Heart
05 In My Head
06 Never Ending Life
07 Gefallene Liebe
08 Willst du
09 Burning Heart
10 Utopia
11 Verfluchter Leib
12 Für dich
13 Blut zu Blut
14 Es tut mir leid (Outro)

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VÖ: 17.02.2017
Genre: Dark Elektro
Label: Out Of Line

Cephalgy im Web:

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